Kategorie-Archiv: Rosemarie

Alle Artikel zu Rosemarie.

„Rosemarie F. Kein Skandal“

Zwei Jahre nach dem Tod Rosemaries erinnert ein neues Buch an sie und ihre Geschichte.

Rosemarie starb am 11.4.2013 zwei Tage nach ihrer Zwangsräumung. Ärztliche Gutachten und Warnungen des Bündnis Zwangsräumung Verhindern aber auch von Rosemarie selbst wurden von den Behörden ignoriert und übergangen. Anschließend schaffte es ihre Vermieterin sogar noch, Rosemarie über einen platzierten Beitrag in der rbb-Abendschau zu diffamieren. Gerade deswegen erinnern wir uns heute besonders an Rosemarie und ihre kämpferische Art, die viele bis heute beeindruckt hat.

Über diesen den Komplex zwischen persönlicher Notlage, kapitalistischem Wohnungsmarkt, rücksichtslosen Vermieter*innen und Mechanismen der Presse hat Margit Englert nun ein Buch geschrieben: Margit Englert: „Rosemarie F. Kein Skandal“. Edition Assemblage, 2015, 128 Seiten

Ein Interview mit Margit Englert in der Taz: http://taz.de/Opfer-von-Wohnungraeumungen/!157883/

Polizei-Märchenstunde im Gerichtssaal – Teil 2 und Ende

Der 2. Prozeßtag gegen Stan M. wurde wieder von solidarischen Menschen begleitet und endete juristisch mit einem glimpflichen Urteil. Schwerwiegende Anklagepunkte wurden vom Richter fallen gelassen. Politisch ist der Prozeß aber weiterhin ein Skandal. Denn als Fazit bleibt: Wenn du Polizisten auffällst oder sie nervst, dann können sie dich bewußtlos schlagen, finden das gerechtfertigt und haben auch keine rechtlichen Konzequenzen zu befürchten. Weiterlesen

2. Prozeßtag wg. Rosemarie-Gedenkdemo // Mittwoch, 21.05.2014, 9.00 Uhr

Repression geht weiter – unsere Solidarität auch! Kommt zum

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2. Prozeßtag wg. Rosemarie-Gedenkdemo
Mittwoch, 21.05.2014, 9.00 Uhr
Gerichtsgebäude Turmstraße 91, Berlin-Moabit, Raum 101

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Bei der Rosemarie-Gedenkmo am 14.04.2013 kam es zu massiven Polizeiübergriffen. Sten M. wurde dabei von der Polizei bewusstlos geschlagen. Nun soll nicht der Polizei, sondern ihm der Prozeß gemacht werden.


Ihre Politik – unsere Antwort

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Polizei-Märchenstunde im Gerichtssaal

Es war einmal ein tapferes Polizistenlein. Das warf sich heldenhaft einer rasenden Meute gewalttätiger Mieter_innen entgegen. Und beschützte damit einen, von ihm festgenommenen, natürlich auch gewalttätigen, Demonstranten, mit vollem Körpereinsatz vor dem randalierenden Mob. Dieser Mob hatte nämlich, so das tapfere Polizistenlein, den Festgenommenen wahrscheinlich mit Tritten und Schlägen bewußtlos geschlagen.

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Prozeß wg. Rosemarie-Gedenkdemo // Mittwoch, 16.04.2014, 9.00 Uhr

Prozeß wg. Rosemarie-Gedenkdemo
Mittwoch, 16.04.2014, 9.00 Uhr
Gerichtsgebäude Turmstraße 91, Berlin-Moabit, Raum 101

Bei der Rosemarie-Gedenkmo am 14.04.2013 kam es zu massiven Polizeiübergriffen. Sten M. wurde dabei von der Polizei bewusstlos geschlagen. Nun soll nicht der Polizei, sondern ihm der Prozeß gemacht werden.

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Prozeß wg. Rosemarie-Gedenkdemo // Mo., 06.01., 9.45 Uhr

Update: Prozeß verschoben

Alle Menschen, die am Montag zum Prozeß kommen wollten, können erstmal ausschlafen! Das zuständige Gericht hat mitgeteilt, dass der Prozeß aufgrund von „Sicherheitsbedenken“ verschoben wird. Er soll im Frühling im Sicherheitssaal stattfinden.

Das ist zwar albern aber es es ist auch offensichtlich was damit bezweckt wird. Sten M. soll der Öffentlichkeit schon von vornherein als besonders gefährlich präsentiert werden. Dabei ist es keine Frage wer gefährlich ist: die Polizisten, die Sten M. bewußtlos geprügelt haben.

Wir sehen uns beim neuen Prozeßtermin – ob Sicherheitssaal oder nicht!

Weitere Info

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Erste Berichte von Rosemaries Beisetzung

Vom Mietenstopp-Blog:

Heute vormittag ist Rosemarie Fliess begraben worden. Die Trauerfeier war gezeichnet von tief bewegenden Reden in ihrem Gedenken und von Liedern und literarischen Zitaten, die sie sich selbst einmal ausgesucht hatte. Ein paar Ausschnitte der Feier können auf Youtube angeschaut werden.

Rosemarie Fliess starb am 11. April, zwei Tage nach der Zwangsräumung ihrer Wohnung, in einer Notunterkunft für Obdachlose. Der Verlust ihrer Wohnung hatte sie umgebracht.

Rosemarie kann nun auf dem Friedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde besucht werden. Ihr Grab ist nahe dem Eingang Zossener Straße, in dem Bereich des Friedhofs, der der Heilig-Kreuz-Kirche am nächsten ist.

sonstige Presse und Blogs

rbb: Nach Zwangsräumung gestorbene Frau beigesetzt
kopperschlaeger: Ruhe in Frieden, Rosemarie Fliess!
Junge Welt: Tod nach Zwangsräumung

Beerdigung von Rosemarie am Freitag um 11 Uhr auf dem Jerusalem-Friedhof

Am Freitag, den 26. April, wird Rosemarie Fliess auf dem Jerusalem-Friedhof (Mehringdamm 21, 10961 Berlin) um 11 Uhr beerdigt. Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ ruft dazu auf an der Beerdigung teilzunehmen. Im Anschluss an die Beerdigung findet auf dem Blücherplatz ein Picknick im Gedenken an Rosemarie Fliess statt. Dort wollen wir gemeinsam essen und uns austauschen. Bringt Essen und Blumen mit!

Rosemarie war verzweifelt und wusste, dass sie ihre Wohnung verlieren würde. Als sie von den Protesten für Familie Gülbol las, kam sie zu einer Demonstration von „Zwangsräumung verhindern“ am Kottbuser Tor. Seitdem war sie mittendrin im Mieter*innenkampf. Sie protestierte gegen die Räumung der Familie Gülbol auch am Tag der Räumung. Sie besuchte mit vielen Anderen die Gerichtsverhandlung der Linienstraße 206, einem bedrohten Hausprojekt. Bei der Räumung in der Reuterstr. 2 saß sie vor dem Haus, um zu blockieren, auch wenn sie schon sehr schwach war.

Rosemarie hatte angekündigt, im Falle einer Räumung nicht weiterleben zu können. Zwei Ärzte attestierten ihr nicht umzugsfähig zu sein. Die Räumung hat sie endgültig zerbrochen. Gericht, Vermieter, Polizei, Sozialamt – alle haben ihre Räumung vorangetrieben, niemand hat sich darum gekümmert, wie die Situation für sie nach der Räumung sein wird.

Diesen unmenschlichen Zuständen setzen wir unsere Solidarität entgegen. Kommt zahlreich zur Beerdigung und zeigt, dass Rosemarie nicht vergessen wird. Wir ehren sie, indem wir weiter kämpfen!


Traueranzeige zum Download (Farbe)

Traueranzeige zum Download (s/w)
Und hier zum ausdrucken: in Farbe und in Schwarz/Weis

Wollte Rosemarie Fliess “sich nicht helfen lassen”?

Sehr lesenswerter Artikel, übernommen vom Wohnstreik-Blog
Dort gibt es auch noch mehr Einschätzungen zu Wohnbaugesellschaften, Sozialindustrie und Jobcenter…

Kaum ist Rosemarie Fliess tot, schockieren uns “Enthüllungen” darüber, wie sie sich nicht dabei “helfen” lassen wollte, ihre Wohnung still und leise zu räumen, ohne daß sich irgendjemand ein Gewissen daraus machen müßte.

Das schockierende daran ist, daß Beteiligte und Presse ganz selbstverständlich davon ausgehen, das Publikum würde es schweigend schlucken, daß die Täter in Wirklichkeit die Opfer sind und Frau Fliess selbst an allem schuld ist.
Birgit Hartig, die Vermieterin, die schlicht und einfach für diese Wohnung andere Pläne hatte, als eine alte, kranke, verarmte Frau drin wohnen zu lassen, stellte sich im rbb selbst als jemand dar, der furchtbar gerne helfen wollte. Frau Fliess hätte diese “Hilfe” jedoch nicht gebraucht, wenn Frau Hartig ihr nicht die Wohnung weggenommen hätte.
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Pressemitteilung // 14.04.2013 // 23:00

800 Teilnehmer_innen auf Demonstration zum Gedenken an Rosemarie F.
Polizei greift die Demonstration grundlos an – ein Demonstrant ist im Krankenhaus in zur Zeit noch unklarem Zustand – – Veranstalter mussten die Demonstration wegen Polizeiangriff abbrechen

Am Dienstag den 9.4.2013 wurde die 67-jährige Rosemarie F. zwangsgeräumt. Sie verstarb zwei Tage später in einer Wärmestube an den physisch und psychisch belastenden Folgen der Zwangsräumung. Am Freitag den 12.4.2013 versammelten sich ca. 300 Menschen vor ihrem Haus zu einer friedlichen Trauerkundgebung. Rosemaries Tod hatte viel Wut und Unverständnis gegenüber den Verantwortlichen hervorgerufen. Daher rief das Bündnis Zwangsräumung Verhindern für heute, Sonntag 17 Uhr zu einer Demonstration in Kreuzberg/ Neukölln auf, in deren Verlauf sich bis zu 800 Personen, Nachbar_innen, Mietaktivist_innen, Senior_innen und Kinder friedlich beteiligten. Es gab auch von Menschen, die sich nicht an der Demonstration beteiligten, großes Interesse und Solidarität. Verbal wurden Wut und Empörung über die Zwangsräumung und den Tod von Rosemarie F. geäußert.

Auf Höhe Bürknerstraße wurde die Demo von der Polizei ohne erkennbaren Anlass gewaltsam aufgelöst. Wenige Minuten vor dem Einschreiten der Polizei wurde beobachtet, wie sich Polizeigruppen behelmten und sich über Funk offenbar auf einen bevorstehenden Einsatz vorbereiteten.
Träger des Seitentransparentes wurden grundlos von der Polizei bedrängt. Kurz vor dem Angriff der Polizei wurde die Anmelderin der Demonstration darauf hingewiesen, dass sich Personen dadurch vermummen
würden, indem sie ihr Transparent zu hoch trügen. Dies ist eine absurde Behauptung, die nicht nachgewiesen werden konnte.
Kurz darauf wurde eine Person, die sich darüber mit den Polizist_innen unterhalten hatte und betreffendes Transparent nicht in der Hand hielt, im vorderen Bereich der Demonstration auf den Boden geworfen und von mehreren Polizist_innen brutal überwältigt.
Daraufhin verlor sie ihr Bewusstsein. Viele Umstehende versammelten sich dort und wiesen die Polizei darauf hin, dass ein Krankenwagen gerufen werden müsse. Die Polizei behauptete, „der Krankenwagen würde
sich in die Straße nicht hinein trauen“. Stattdessen wurde die Person nun, ungeachtet ihres gesundheitlichen Zustandes, in einen Einsatzwagen der Polizei verfrachtet.
Kurz darauf erschien dennoch ein Krankenwagen, der jedoch nicht genutzt wurde. Die Polizei brachte den noch immer Ohnmächtigen nun in das Urbankrankenhaus, wo er in der chirurgischen Notaufnahme behandelt
werden musste. Es wurden 2 weitere Personen festgenommen, von denen eine bereits wieder freigelassen wurde.

Die Demonstrationsteilnehmer_innen verhielten sich friedlich. Es gab keinerlei Bestrebungen, die Demonstrationsroute zu verändern, diese Behauptung der Polizei ist nicht wahr.
Wir fragen uns, wie sinnvoll es noch ist, eine Demonstration anzumelden, wenn sie sowieso von der Polizei zerschlagen wird? Wir werden die Demonstration in Kürze dort fortführen, wo wir sie wegen
der Gewalt der Polizei abbrechen mussten.

Für uns stellt sich der Übergriff der Polizei als eine gewollte Eskalation dar – mit dem Ziel der Kriminalisierung berechtigter Proteste gegen die Entwicklung des Immobilienmarktes und die menschenverachtende, organisierte Verdrängung durch Zwangsräumungen. Auf Bezirks- und Landesebene und im Innenausschuss wird das Problem der steigenden Mieten und der Verdrängung als Sicherheitsfrage thematisiert. Wir sind der Meinung, dass dies nicht auf dem Rücken der Mieter_innen ausgetragen werden sollte.
Deshalb rufen wir am 29.4.2013 um 7 Uhr zur Blockade der Zwangsräumung von Zeinab und Maya in der Hermannstraße 208 auf.

Bündnis Zwangsräumungen verhindern

Fotos

http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157633241115543/
http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157633241664827/

Wir haben auch einen Bericht der Demo auf Indymedia gefunden: http://de.indymedia.org/2013/04/343475.shtml