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Mietenparty – Keine Zwangsräumung ist je vergessen!

Von linksunten.indymedia.org mit super Video hier

Mietenparty – Keine Zwangsräumung ist je vergessen!

Letztes Jahr wurde Tina S. zwangsgeräumt. Eine erster Versuch Tina zu räumen konnte zwar verhindert werden, aber mit einem großen Bullenaufgebot wurde die Räumung dann doch vollstreckt. Nun wird die Wohnung neu vermietet – aber keine Zwangsräumung ist je vergessen!

Tina S. lebte seit 40 Jahren in der Buttmannstraße 18. Sie wurde zwangsgeräumt, weil das Jobcenter vergessen hatte, die Miete zu überweisen. Obwohl die offenen Beträge im Nachhinein beglichen wurden, gab das Gericht der Vermieterin über eine Zwangsräumung recht. Aber Tina kämpfte um ihre Wohnung und viele Menschen beteiligten sich an diesem Kampf. Trotzdem wurde sie am 15.07.2014 zwangsgeräumt.

Jetzt soll die Wohnung wieder vermietet werden. Aber nicht so, wie Tina sie verlassen hatte. Die Wohnung hat jetzt nur noch drei Zimmer mit 80 qm² anstatt vier Zimmer mit 100 qm². Das vierte Zimmer bildet eine ganz eigene Einraumwohnung im Quergebäude. Tina wurde zwangsgeräumt und die Wohnung geteilt, damit der neue Wohnraum teurer vermietet werden kann. So wurde Tinas ehemalige Wohnung komplett saniert und kostet jetzt, statt knappen 400 Euro für 100 qm², nun ganze 11€ pro Quadratmeter!

Diese neu gewonnene Einnahmequelle wollten wir mit der Vermieterin feiern. Leider verging ihre Feierlaune schnell, aber wir haben den längeren Atem!

Keine Zwangsräumung ist je vergessen!
Zwangsräumungen verhindern!
Spekulant_innen angreifen!

Zwangsräumung goes Wedding – Widerstand auch!

Artikel von Teilnehmenden Beobachter*innen bei Indymedia:

Am Dienstag, den 15.07.2014, wurde Tina S. aus ihrer Wohnung in der Buttmannstr. 18 im Wedding zwangsgeräumt. Das ist sicher nicht die erste Zwangsräumung im Wedding. Aber die erste gegen die es einen breiten Widerstand gab, sowohl von der Mieterin als auch von zahlreichen Unterstützer*innen. Da es nicht die letzte Zwangsräumung im Wedding sein wird, hier der Versuch eines Überblickes, um für das nächste Mal (noch) besser aufgestellt zu sein.

Am Anfang war die Privatisierung

Tina lebt seit rund 40 Jahren in der Buttmannstr. 18. Sie war schon da, als das Haus in den 80er Jahren besetzt wurde – als eine von den drei letzten Mietparteien. Und sie war auch noch da, als das Haus an die GESOBAU, eine städtische Wohnungsbaugemeinschaft, ging. Diese war bis 2007 Eigentümerin. Wäre sie es geblieben, hätte für Tina wahrscheinlich eine Chance bestanden, ihre Wohnung zu behalten. Städtische Wohnungsbaugesellschaften sind zwar auch der Profitlogik unterworfen. Aber wie das Bündnis „Zwangsräumungen verhindern“ berichtet, besteht bei ihnen zumindest die Möglichkeit durch öffentlichen Druck einzelne Zwangsräumungen zu verhindern.

Doch 2007 wurde das Haus in der Buttmanstraße an private Eigentümer verkauft. Dadurch wurde es wie viele andere Häuser in der Stadt zu einem Spekulationsobjekt. Zu dieser Zeit wollte sich jedoch noch kein Mensch mit Spekulationen und Verdrängung beschäftigen. Auch wenn klar war, wie sich die Mieten entwickeln werden. Die damalige Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, verneinte deutlich jede Entwicklung hin zur Wohnungsknappheit. Sie tat das, worin ihre Partei, die SPD, schon über einhundert Jahre Erfahrung gesammelt hat – Menschen verraten.

David gegen Goliath

2007 war Tina schon über 30 Jahe Mieterin. Und wie sie es so schön beschreibt, hat sie in ihrer Wohnung gemacht, was Menschen halt so machen: „gelebt, geliebt, gekocht, geweint, Kinder großgezogen und Freunde eingeladen“ [1] Das war den Leuten, die das Haus kauften, natürlich egal. Denn die haben mit Häusern nur eines im Sinn: Profit machen. Und dabei stören Menschen wie Tina, deren Mieten diese Profiterwartungen nicht erfüllen. Das alles lässt sich sehr genau in den Urteilen nachlesen, die die Präsidentin des Kammergerichts mit ihrer Pressemitteilung zum „Fall“ veröffentlichte [2]. Die rechtliche Interpretation ist natürlich vom jeweiligen Standpunkt abhängig. Für uns als Menschen, die das Recht auf Wohnen (nicht einklagbar), höher einschätzen als das Recht auf Profit aus Privateigentum (einklagbar), stellt sich das ganze wie folgt dar:
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Zwangsräumung von Tina fies durchgezogen

Nachdem die Gerichtsvollzieherin zum angekündigten Termin am Morgen nicht erschienen war, kamen um 17:00 Uhr 50 Polizist_innen, Gerichtsvollzieherin und Hausverwalter an, sperren alles ab, stürmen in die Wohnung und räumten Tina. So gelang es ihnen, die Zwangsräumung schnell und ohne viel Widerstand durchzuziehen.

Es zeigt sich wieder: Zwangsräumungen sind die gewaltvollste Form der Verdrängung. Am selben Tag zog noch eine Demonstration mit 250 Menschen durch den Wedding, die ihre Wut über Tina’s Räumung, ihre versuchte Zwangspsychatrisierung und die unangekündigte Räumung auf die Straße trugen.

Bericht, Demomobi und weitere Infos und Hintergründe zu Tinas Zwangsräumung auf Indymedia
Bericht zur Demo auf Indymedia

[B] Im Wedding und überall! – Zwangsräumungen verhindern! – Wenn TAG X, dann….

Aufruf auf Indymedia:

[B] Im Wedding und überall! – Zwangsräumungen verhindern! – Wenn TAG X, dann….

Heute um 8 Uhr hatte sich die Gerichtsvollzieherin bei Tina in der Buttmannstraße 18 angekündigt – und ist nicht gekommen. Nachdem die erste Räumung verhindert und der zweite Termin verschoben wurde, ist das ein Erfolg, doch leider mit einem bitteren Beigeschmack. Denn nach der derzeitigen Rechtslage kann nun nach dem zweiten verstrichenen Termin jederzeit – auch in Abwesenheit der Betroffenen – geräumt werden. Es kann ab jetzt jeden Tag bis 21 Uhr passieren, dass sich die Gerichtsvollzieherin mit der Polizei gewaltsam Zutritt zur Wohnung verschaffen wird. Deswegen kommt ab jetzt alle zu Tina in die Buttmannstraße 18 im Wedding! Nur gemeinsam können wir eine mögliche Räumung auch längerfristig blockieren.

Wir haben die Schnauze voll von Zwangsräumungen unserer Freund*innen und Nachbar*innen. Keine uns bekannte Zwangsräumung soll mehr unbeantwortet bleiben.

Darum rufen wir auf:

Wenn geräumt wird, ist für uns TAG X. Noch am gleichen Tag treffen wir uns um 20 Uhr am U-Bhf. Pankstraße (U8), um auch nach der Räumung zu zeigen, dass sich der Wedding gegen einen weiteren Ausverkauf der Stadt querstellt. Gemeinsam protestieren wir gegen kapitalistische Stadtumstrukturierung und rassistische und soziale Ausgrenzung.

Unterstützer_innen:

Zwangsräumung im Wedding – Gerichtsvollzieherin kommt nicht

Heute, Dienstag, den 15.07.2014, hat sich die Gerichtsvollzieherin für 8.00 Uhr zur Zwangsräumung der Wohnung von Tina S. in der Buttmannstr. 18 in Wedding angekündigt. Bereits um 7.30 Uhr waren ca. 150 Aktivist_innen und Nachbar_innen vor dem Haus um die Zwangsräumung zu blockieren. Aber die Gerichtsvollzieherin kam bis 10.00 Uhr nicht, sie kann aber den ganzen Tag kommen. Deshalb wollen die Unterstützer_innen auch den ganzen Tag vor Ort bleiben.

Warum die Gerichtsvollzieherin nicht zum angekündigten Zeitpunkt kam, lassen sich nur Vermutungen anstellen. So verschob die Gerichtsvollzieherin bereits im Juni eine Zwangsräumung, da Aktivist_innen das Haus blockierten. Und das trotz anwesender Polizei. Diese lies sich heute überhaupt nicht blicken, abgesehen von 2 Polizisten in Zivil. Ganz im Gegensatz zum Montag, den 14.07., als Morgens um 9.00 Uhr Polizisten die Tür der Wohnung aufbrachen und die Mieterin in die Psychatrie verbrachten. Als Begründung nannten sie Suizidgefahr. Dem wurde aber von den Ärzten des St. Hedwig-Krankenhauses und einer hinzugezogenen Richterin widersprochen, so dass die Mieterin nachmittags die Klinik verlassen konnte.

Die Vermutung liegt nahe, dass Gerichtsvollzieherin und Polizei hofften, dass Tina S. in der Klinik bleiben muss und der Protest sich damit erübrigt. Dieser Plan ist nicht aufgegangen: Tina S. konnte die Klinik verlassen und lies sich auch nicht einschüchtern. Sie will weiter um ihre Wohnung kämpfen und wird dabei von „Bündnis Zwangsräumung verhindern“, „Hände weg vom Wedding“, „Basta! Erwerbsloseninitiative Berlin“ und „Runder Tisch gegen Gentrifizierung in Moabit“ unterstützt. Der Einschüchterungsversuch hat sein Gegenteil erreicht: Viele Unterstützer_innen waren bereits früh vor Ort, darunter auch viele Nachbar_innen, die Tina’s Verdrängung aus ihrem Haus nicht hinnehmen wollen.

Statement von Tina S.

Ein Appell zur Räumung der Buttmannstraße 18

40 Jahre wohne ich nun in diesem Haus. Hier habe ich gelebt, geliebt, gekocht, geweint, Kinder großgezogen und Freunde eingeladen. Meine Wohnung verliere ich, weil die Rendite über die Mieteinnahme dem Hausbesitzer zu gering ausfällt. Meine Wohnung verliere ich, weil das Jobcenter die Mietzahlung „vergessen“ hat. So ergänzt das Jobcenter die Interessen des Hausbesitzers und umgekehrt. Beide sagen, die Frau lohnt sich nicht, hat keinen Wert. Die Mietschuld wurde mit 5% über dem Zinssatz ausgeglichen.

Liebe Nachbarinnen, liebe Zeitungsleserinnen, das enthemmte Vorgehen des Hausbesitzers, des Jobcenters, der Polizei bei der Räumung, des Gerichtes, der Gerichtsvollzieherin macht Angst und soll Angst machen. Es fehlt ihnen jegliche zivilisatorische Bremse, die besagt, dass jedem Menschen, weil er/sie Mensch ist, eine Wohnung in der Umgebung in der sich dieser vertraut fühlt, zusteht.

Die Räumung zieht sich nun über ein Jahr hin. Hilfe kommt für arme Menschen nicht von zivilisatorisch ungebildeteten Institutionen und Hilfskräften. Sie wurde mir von dieser Seite verwehrt. Auch im Mittelalter gab es Stadtverbote.

Weil wir keine Hilfe zu erwarten haben, lasst uns gegenseitig helfen. „Basta“, „Hände weg vom Wedding“, „Zwangsräumung verhindern“ und „Runder Tisch gegen Gentrifizierung Moabit“ sind mir eine große Hilfe. Ich will Berlin nicht verlassen, da ich hier meine Wurzeln habe und in meinem Alter woanders keine mehr schlagen kann!

Tina S.

Polizei stürmt Wohnung, um von Zwangsräumung bedrohte Frau in die Psychatrie einzuliefern

Heute morgen, den 14.07.2014, gegen 9.00 Uhr brachen ein halbes Dutzend Polizist_innen die Wohnungstür von Tina S. auf und überwältigten sie. Die Polizist_innen erklärten, daß Tina S. zwangsweise in die Psychatrie verbracht wird. Ein richterlicher Beschluß lag nicht vor, als Grund gab die Polizei Suizidgefahr an. Der Sozialpsychatrische Dienst (SPD) Wedding, der laut Polizei von der Gerichtsvollzieherin eingeschaltet wurde, war in Form einer Amtsärztin anwesend. Diese äußerte sich aber Tina S. gegenüber nicht. Weder versuchte sie die, ob des Überfalls aufgebrachte, Tina S. zu beruhigen, noch erklärte sie die Situation. Die Polizei erlaubte Tina S. weder zu telefonieren noch sich die Zähne zu putzen.

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DI. // 15.07. // 7.30 UHR // ZWANGSRÄUMUNG VERHINDERN!

ZWANGSRÄUMUNG VERHINDERN!

Dienstag // 15.07.2014 // 7.30 Uhr
Buttmannstr. 18 // Berlin-Wedding // U-Bhf Pankstraße

Die Gerichtsvollzieherin hat sich für 8.00 Uhr angekündigt. Kommt also früher, am besten um 7.30 Uhr. Je früher ihr kommt desto besser!

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Zwangsräumung am Fr., 04. 07. verschoben!

Die Zwangsräumung am Freitag, 04. 07. 2014, 6.30 Uhr in der Buttmannstr. 18 in Berlin-Wedding wurde heute von der Gerichtsvollzieherin verschoben! Die Gründe und der neue Termin sind noch nicht klar.

Die SMS-Kette wurde ausgelöst, da die Info über die Verschiebung erst später kam.

Alle Aktionen für Freitag sind verschoben!

Tina sollte bereits vor 2 Wochen geräumt werden. Aber 40 Leute haben den Eingang zum Haus blockiert. Die Gerichtsvollzieherin, die Polizei, die Hausverwaltung und die Möbelpacker sind wieder abgezogen. Mehr Info hier.

Zwangsräumung nach Blockade aufgeschoben!

Durch eine Blockade konnte heute, Freitag, den 20.06.2014, eine Zwangsräumung vorerst verhindert werden. Die überraschte Gerichtsvollzieherin hat, in Anwesenheit der Polizei, die Räumung 2 Wochen aufgeschoben.

Ab 8.30 Uhr blockierten ca. 50 Aktivist_innen den Eingang zum Treppenaufgang des Hinterhauses und des Seitenflügels der Buttmanstraße 18 in Wedding. Kurz vor dem angekündigten Räumungstermin um 9.00 Uhr kam ein Vertreter der Hausverwaltung Cavere (cavere estate gmbh, Kurfürstendamm 103/104, 10711 Berlin) in den Hof. Er war sichtlich überrascht von der Blockade. Ihm wurde freundlich erklärt, dass die Räumung ausfällt. Dies wurde dann mit lauten Sprechchören bestärkt. Das war ihm dann zuviel und er verließ den Hof wieder, begleitet von einigen Aktivist_innen, und rief die Gerichtsvollzieherin und die Polizei.

Ein Umzugswagen und Schlosser stand auch schon bereit. Die Polizei erschien erst mit einem Streifenwagen und einer Wanne. Nachdem auch dem Einsatzleiter und der Gerichtsvollzieherin mitgeteilt wurde, dass die Zwangsräumung blockiert wird, erklärten diese sich zu einem Gespräch mit Tina bereit und stellten einen Aufschub in Aussicht, orderten aber gleichzeitig Verstärkung. Sie handelten dann mit Tina aus, die Räumung 2 Wochen aufzuschieben.

Der Einsatzleiter und einige Polizisten teilten das Ergebnis den Blockierenden im Hof noch persönlich mit und wollten die Leute dazu bewegen den Hof zu verlassen aber die Leute blieben sehr entspannt und im Hof. So zogen Polizei, Gerichtsvollzieherin, Hausverwaltung, Möbelpacker und Schlosser von dannen.

Die Aktivist_innen und Tina jubelten und feierten noch ein bisschen im Hof und gingen dann ebenfalls. Während der ganzen Aktion wurden auf der Straße Transparente gezeigt, Ansagen per Megaphon gemacht, Flyer verteilt und mit den Nachbar_innen gesprochen. Die Resonanz war durchaus positiv, was ja auch schon bei anderen Aktionen und Demos gegen hohe Mieten, Verdrängung und Zwangsräumungen im Wedding zu bemerken war.

Das alles sind gute Vorraussetzungen um auch der Zwangsräumung in 2 Wochen offensiv entgegenzutreten!

Zum Hintergrund

Tina S. lebt seit fast 40 Jahren in der Buttmannstr. 18. Durch einen Eigentümerwechsel und drei mal wechselnde Hausverwaltungen kam es 2008 zu Mietschulden, die jedoch von ihr beglichen wurden. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Jobcenter die Miete direkt überweisen, doch versäumte dies – trotz schriftlicher Zusage. Tina S., die gar nichts von der ausstehenden Miete wissen konnte, erhielt fünf Monate später die Kündigung. Das Gericht sah diese als rechtens an. In den letzten 3 Jahren wurde die Miete immer pünktlich gezahlt. Wegen Krankheit gewährte das Gericht 2013 einen Räumungsaufschub von 12 Monaten, verkürzte diesen aber um 6 Monate.