Monatsarchiv: Juli 2018

Do., 26.7. // 14.50 Uhr // Berufungsverhandlung gegen Räumungsklage

Berufungsverhandlung gegen Räumungsklage
Donnerstag, 26.07., 14.50 Uhr
Landgericht Littenstr. 12 – 17, Raum 3807

Carlo und ich sind im August 2010 in unsere jetzige Wohnung gezogen. Im Dezember 10 stellten wir den ersten Schimmelbefall an einer Außenwand fest, den wir natürlich dem damaligen Vermieter GSW sofort meldeten. Es wurde Chlorfarbe darüber gestrichen. Nach und nach breitete sich an allen Außenwänden Schimmel aus bedingt durch bauliche Schäden. Es wurden seitens des Vermieters keine nachhaltigen Reparaturarbeiten durchgeführt. Auch nach der Übernahme der GSW durch die Deutsche Wohnen wurden die Schäden nicht behoben. Man räumte uns 30%ige Mietminderung ein. Gegen die völlig überhöhten Betriebskostenabrechnungen legten wir jährlich Widerspruch ein, allerdings sind diesbezüglich von anwaltlicher Seite Fehler gemacht worden.

Nachdem seit 2015 alle Außenwände und Einrichtungsgegenstände in Küche, Schlafzimmer und Kammer massiv mit Schimmel befallen waren, minderten wir auf anwaltlichen Rat die Miete für ein halbes Jahr um 100 %. Daraufhin erhielten wir im September 2016 eine fristlose und ordentliche Kündigung und Räumungsklage. Wir machten die ganze Sache öffentlich (Spiegel TV, BZ, Berliner Kurier, SAT 1 Frühstücksfernsehen, Abendschau…). Bei einer Begegnung mit dem Sprecher der Deutsche Wohnen Herrn Marko Rosteck sagte dieser vor Zeugen zu mir: “Weil ihre Geschichte so öffentlich gemacht wurde, werden wir an ihnen und Herrn Korte ein Exempel statuieren!“

Es folgten mehrere Gerichtstermine und eine Wohnungsbesichtigung durch die Richterin, die danach erkrankte. Ein Protokoll darüber gibt es bis dato nicht. Die neue Richterin sah sich unsere über 1000 eingereichten Fotos nicht mal an. Das Urteil fiel im März 2018 im Sinne der Deutsche Wohnen.

2017 wurde das Gelände, auf welchem sich unser Wohnhaus befindet, von der Deutsche Wohnen an einen Investor (Project Immobilien) verkauft. Dieser beabsichtigt nicht, von dem Urteil Gebrauch zu machen, wahrscheinlich, um nicht ins schlechte Licht gerückt zu werden, da sie nicht nur auf unserem Gelände, sondern in ganz Berlin hochpreisige Eigentumswohnungen bauen wollen und dafür so wenig Widerstand und schlechte Presse wie möglich haben möchten. Die DW forderte sogar telefonisch die PI auf, uns zu räumen!

Wir sind in Berufung gegangen und haben die erste Verhandlung vor dem Landgericht Littenstr. 12 – 17 am Donnerstag, 26.07. um 14.50 Uhr im Raum 3807. Wir würden uns sehr freuen, wenn viele Menschen zu dem Prozesstermin kommen, um zu zeigen, dass solch ein Umgang mit Mietern nicht gebilligt wird.

Bericht der 2. Runde für die „Planungszelle von unten“

Am Sonntag (15.07.2018) ging es in die 2. Runde für die „Planungszelle von unten“. Bei bestem Wetter wurde erstmal gemütlich gefrühstückt und die Tagesordnung festgelegt. Wir durften auch wieder neue Gesichter begrüßen, für die es zwischenzeitlich eine kleine Führung gab. Wir zogen ein kurzes Resümee zur 1.Planungszelle, bei dem sehr deutlich wurde, wie super die gelaufen ist. Die viele Solidarität, der Esprit und die Ideenfindung hat uns alle positiv überrascht!
Für die ″Neuen″ unter uns wurde kurz noch erklärt, welche Ziele wir verfolgen, wo die Schwerpunkte liegen und wofür wir die Unterstützung Vieler brauchen.

Seit dem letzten Treffen gab es aber auch einige wichtige Neuigkeiten, die wir verkünden konnten und die auch für unser weiteres Vorgehen von Bedeutung sind.

Nachdem gegen 13.00 Uhr die Architektin Theresa Keilhacker eingetroffen war, ging es auch gleich in die Arbeitsgruppen, in denen diesmal 2 Schwerpunkte behandelt wurden. Die Ergebnisse wurden im Anschluss zusammengetragen und Aufgaben, die möglichst bis zum 3. Treffen der Planungszelle erledigt werden sollen, verteilt.

Es war wieder ein spannender und, wie wir finden, ein sehr effektiver und ideenreicher Tag, den wir mit Gegrilltem und Gitarrenmusik ausklingen ließen.

2. Planungszelle von unten

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2. Planungszelle von unten
Sonntag, 15.7.2018, 10 – 17 Uhr
Trettachzeile 15, 13509 Berlin-Tegel
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Nach einer erfolgreichen ersten Planungszelle laden wir nun zu einem zweiten Planungsworkshop am nächsten Sonntag, den 15. Juli  von 10 bis 17 Uhr ein. Wir waren mit vielen Arbeitsaufträgen auseinander gegangen, um nun erste Ergebnisse vorzustellen und weitere Schritte gemeinsam anzugehen.

Mittlerweile hat sich die Stiftung Denkmalschutz für das ganze Areal interessiert. Wir setzen die Planung von unten aus der Perspektive der Bewohner*innen und Nachbar*innen gemeinsam fort. Wir sind die Experten für eine zukünftige Stadtentwicklung, in der niemand ausgeschlossen wird und das Potential des Gebietes Grundlage der Planung sein soll.

Seid eingeladen, um neugierig zu sein und mitzureden. Wenn ihr aber Lust habt, euch aktiv in den weiteren Prozess einzubringen, so stehen euch Tür und Tor offen. Aber auch, wenn ihr einfach nur einen netten Sonntag verbringen wollt, schaut gern vorbei. Es ist nie zu spät der kapitalistischen Stadt etwas sinnvolles entgegenzusetzen.