Monatsarchiv: September 2019

Mi., 16. 10., 6.00 Uhr // Zwangsräumung von Daniel verhindern!

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Zwangsräumung von Daniel verhindern!
Mittwoch, 16. 10. 2019, 6.00 Uhr
Transvaalstraße 20, 13351 Berlin-Wedding

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Die Gerichtsvollzieherin hat sich für 7.00 Uhr angekündigt. Kommt rechtzeitig! Kundgebung ab 6.00 Uhr vor dem Haus.

Seit über 35 Jahren, ein halbes Leben, nennt Daniel schon die Wohnung in der Transvaalstraße sein Zuhause. Jetzt steht nicht nur der Winter, sondern auch seine Räumung vor der Tür. Seit vielen Monaten kämpfen wir gemeinsam um sein Zuhause, doch dem Eigentümer Zunker ist die Rendite wichtiger.

Nachdem die Wohnung jahrelang vernachlässigt und dringend notwendige Reparaturen gar nicht oder von Daniel selbst ausgeführt wurden, hat er schließlich die Miete gemindert. Das wurde ihm als Mietschulden ausgelegt. Schlecht beraten wurde Daniel von seinem Anwalt, einem hohen Tier bei der Immobilienlobby von Haus und Grund.

Das Jobcenter weigerte sich die Mietschulden zu übernehmen, obwohl kein Missbrauch vorlag und sie zur Verhinderung von Obdachlosigkeit dazu angehalten sind. Jetzt gibt es einen Räumungstitel. Das Jobcenter ist sogar zu knauserig Umzugs- und Einlagerungskosten seiner Sachen zu bezahlen. Ein erster Räumungstermin wurde aus gesundheitlichen Gründen verschoben. Denn neben dem psychischen Stress der drohenden Obdachlosigkeit, ist auch die Wohnung selbst lange eine Körperverletzung gewesen. Die Bleirohre der Wohnung wurden erst kürzlich ausgetauscht, Daniel überlebte vor wenigen Jahren eine seltene Krebserkrankung. Ein Zusammenhang ist naheliegend, aber nicht nachweisbar. Oder wie es schon Heinrich Zille sagte: „Man kann einen Menschen mit einer Wohnung erschlagen wie mit einer Axt.“

Während in Frankreich im Oktober die Winterpause für Zwangsräumungen beginnt, soll Daniel gnadenlos auf die Straße gesetzt werden. In den letzten Monaten hat er nicht nur wie ein Löwe um das eigene Zuhause gekämpft, sondern auch zahlreiche andere Mieter*innen unterstützt und wurde Teil der mietenpolitischen Bewegung.

Seine Zwangsräumung wird nicht still und leise über die Bühne gehen! Wir wollen Eigentümer, Polizei und Gerichtsvollzieher*in keinen Fußbreit ins Haus lassen! Unsere Wut gilt ihnen, unsere Solidarität gehört Daniel. Wir bleiben Alle! Keine weiteren Räumungen!

Bündnis Zwangsräumung Verhindern
berlin.zwangsraeumungverhindern.org
Hände weg vom Wedding
www.unverwertbar.org

9. Kiezversammlung – Termine

Neben Diskussionen über Mietendeckel (www.mietendeckelrechner.de), Vorkaufsrecht, Deutsche Wohnen & Co enteignen, Tumalwat und #besetzen gabs auch wieder jede Menge Termine:

Mittwoch, 25.09.
• 18.00 Uhr; Hotel Merkur – Hermannstr. 214
Kundgebung „Kriminelle Eigentümerkartelle zerschlagen“ gegen Mitgliederversammlung von Haus & Grund – Neukölln“
• 18.00 Uhr; Yorkstraße 4-11
BVV-Sitzung besuchen mit Vielen, wegen der Ratibor 14
• Abends; HAU – Hebbel am Ufer
Generalprobe: Musical gegen Gentrifizierung

Donnerstag, 26.09.
• Abends; HAU – Hebbel am Ufer
Musical gegen Gentrifizierung

Freitag 27.09.
• 18.30; Mariannenplatz
Nachbar*innen gegen Airbnb
Kiezspaziergang gegen Touristifizierung

Samstag, 28.09.
• Tag des Besetzungen; achtet auf Ankündigungen
• 12.00 Uhr; Potse
Demonstration für Potse und Drugstore
• 12.00 Uhr; Großbeerenstraße 17a
Kundgebung vor Ehemals besetzter G17a

Sonntag, 29.09.
• 14.30 Uhr; Urbanhafen bis Lohmühle
Bootsdemo + Kundgebung an den Brücken für die Meuterei
• 17.00-18.00 Uhr; Erkelenzdamm 13
Kundgebung gegen Akelius vor der Firmenzentrale
• 19.00 Uhr; Reichenbergerstraße 73
E3K – Eigenbedarf kennt keine Kündigung
Videokundgebung gegen Verdrängung Eigenbedarf

Mittwoch, 02.10.
• 20.00 Uhr; Kino Movimiento
Film über Kamil Mode und den Widerstand gegen die Räumung des Ladens

Donnerstag, 03.10.
• 13.00 Uhr; Kongresshalle Alex/ Haus des Lehrers
Demonstration „Richtig deckeln, dann enteignen“

Mittwoch, 16.10.
• 6.00 Uhr; Wedding, Zwangsräumung von Daniel verhindern!
Weitere Infos folgen.

9. Kiezversammlung gegen Verdrängung


9. Kiezversammlung gegen Verdrängung
Donnerstag, 19.9., 19.30 Uhr
SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg

Wir sind in der Offensive – für eine solidarische Stadt für Alle

Plötzlich ploppt die Idee eines Mietendeckels auf und ein Rechtsgutachten besagt, dass Enteignungen von großen Immobilienkonzernen nun doch nach Artikel 14 bzw. 15 Grundgesetz möglich seien.

Plötzlich? Nein! Denn in der Stadt rumort es schon lange sehr intensiv, vielfältiger Widerstand und Protest breitet sich aus, im April waren 40 000 wütende Mieter*innen auf der Straße, Hausgemeinschaften bilden sich massenhaft, um aus der Würgeklammer „Wohnen als Ware“ rauszukommen und landen derzeit noch beim zahnlosen Vorkaufsrecht, denn nur wenige artikulationsstarke Hausgemeinschaften werden durch den Kauf von landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften „gerettet“. Gegen Verdrängung zu kämpfen bleibt aber unser Thema. Eigentumswohnungen nehmen rasant zu (z.B. 3/4 aller Wohnungen in Mitte sind Eigentumswohnungen!) und demnach auch die Eigenbedarfskündigungen.

Wir bleiben wachsam und lassen uns nicht mit kleinen Geschenken wie dem Mietendeckel irritieren oder befrieden. denn solange die Wohnung eine Ware bleibt, wird das Menschenrecht auf Wohnraum nicht durchsetzbar sein.

Deswegen kommt zur Kiezversammlung, um sich ganz praktisch über die nächsten geplanten Schritte auszutauschen, um in der Offensive zu bleiben.

Hier gibt’s Flyer und Plakate zum runterladen, ausdrucken, verteilen.