Berlinovo wegen Zwangsräumung besetzt

Berlinovo Zwangsräumung

Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlinovo will am 4.5. den Mieter Nils aus seiner Wohnung in Marzahn-Hellersdorf räumen lassen. 30 Aktivist*innen haben deswegen jetzt die Berlinovo besetzt und fordern die Rücknahme der Räumung. Die Berlinovo gehört dem Land Berlin und gibt sich als „Fair-Mieter“. Gleichzeitig lässt sie zwangsräumen, auch um anschließend die Wohnung teurer vermieten zu können. Doch heute hat die Berlinovo Besuch bekommen.

Hier findet ihr aktuelle News zur Situation bei der Berlinovo: https://twitter.com/WirKommenAlle

Zwangsräumung durch landeseigene Berlinovo Immobilien

Kennt jemand eigentlich die Berlinovo? Das landeseigene Immobilienunternehmen führt meistens ein Schattendasein neben den städtischen Wohnungsbaugesellschaften. Dennoch ist die Berlinovo ein staatlicher verantworteter Akteur auf dem Wohnungsmarkt, der zudem eine interessante Vergangenheit hat. Die Berlinovo will nun einen Mieter in Marzahn-Hellersdorf räumen lassen. Dazu haben wir heute Vormittag eine Mitteilung an Presse und Politik veröffentlicht (Mit weiterführenden Links unten):

Zwangsräumung durch landeseigene Berlinovo Immobilien

Zusammenfassung: Das Bündnis Zwangsräumung Verhindern informiert über eine drohende Zwangsräumung des Mieters Nils in Marzahn-Hellersdorf am 04.05. Ein erster Räumungstermin war wegen des lebensbedrohlichen Gesundheitszustands von Nils verschoben worden. Berlinovo weigert sich, Gespräche über eine Alternative zur Räumung fortzusetzen trotz Mediationsbereitschaft des Mieters. Eine kürzlich erschienende Studie belegt: Zwangsgeräumte Mieter_innen haben sowohl am Wohnungsmarkt als auch im staatlichen Hilfesystem keine Chance mehr. Gerade die Berlinovo ist daher als landeseigenes Wohnungsunternehmen in der Pflicht Zwangsräumungen abzuwenden. Die Berlinovo wird aufgefordert, die Zwangsräumung zurückzunehmen und das Mietverhältnis fortzusetzen. Weiterlesen

Neues Video zum goldenen Knüppel

Freitag verliehen wir dem Jobcenter Neukölln den goldenen Knüppel für besonders herausragende Beteiligung an der Verdrängung und Wohnungslosigkeit in Berlin. Dazu gibt es jetzt einen zweiten Videobericht. Angucken:

#goldenerknueppel

Video: Goldener Knüppel für das Jobcenter Neukölln

Berichte zur Aktion und der Studie der Humboldt-Universität zu Zwangsräumungen in Berlin auf der Presse-Seite.

#Goldener Knüppel: PM von Basta und Zwangsräumung Verhindern

Pressemitteilung Bündnis Zwangsräumung verhindern und Basta! Erwerbsloseninitiative Berlin vom 24.4.15: Aktion gegen Zwangsräumungen im Jobcenter Neukölln: Goldener Knüppel verliehen

Heute Vormittag besetzten ca. 60 Menschen den Eingangsbereich des Jobcenter Neukölln, um den goldenen Knüppel als Preis für das mieter_innenfeindlichste Jobcenter der Stadt zu enthüllen.

Hintergrund der Aktion ist die gestern veröffentlichte Studie der Humboldt-Universität zu Zwangsräumungen in Berlin. Die Studie zeigt, dass das Jobcenter Neukölln an vielen Zwangsräumungen mitschuldig ist. Eine Mitarbeiterin des Jobcenters äußerte in einem Interview, dass sie sich bei manchen Mietschuldner*innen die Einführung der Prügelstrafe wünschen würde.

Der goldene Knüppel wurde zunächst den Passant_innen vor dem Kindl-Boulevard in der Hermannstraße präsentiert. Anschließend zog der Protest zum Eingangsbereich des Jobcenters, wo der Knüppel feierlich enthüllt wurde. Dabei wurde ein großes Transparent an der Ballustrade des Jobcenters aufgehangen, Konfetti geworfen, Flugzettel verteilt und lautstark Parolen gerufen. Auf Schildern war zu lesen „Jobcenter Neukölln = Entwürdigung“ oder „Jobcenter Neukölln = Verdrängung“. Ein Redebeitrag informierte über die Rolle des Jobcenters im Zusammenhang mit Zwangsräumungen und Verdrängung. Clowns begleiteten die Aktion.

Weiterlesen

Goldener Knüppel für das Jobcenter Neukölln!

Etwa 60 Zwangsräumungsgegner*innen und Menschen, die vom Jobcenter Neukölln geknechtet werden, stürmten am heutigen Freitag, den 24. April 2015 das „Kundencenter“ der Behörde in den Kindl-Passagen in der Hermannstraße. Unter lauten Parolen wie „Jobcenter verursacht Zwangsräumung“ und „Mieterhöhung, Zwangsumzug, davon haben wir genug!“ wurde das Jobcenter mit seiner Rolle als prominenter Mitproduzent von Zwangsräumung, Verdrängung konfrontiert. Dabei wurde als Schmähmal und gleichzeitig als Auszeichnung für diese besonderen Verdienste ein Goldener Knüppel überbracht. Zusätzlich wurde ordentlich Konfetti und Papierschnipsel geworfenen und ein Banner von der Empore gelassen. Um den Sicherheitsdienst kümmerte sich eine Gruppe von Clowns.

Weiterlesen

24.04-30.04 Aktionswoche gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung

Aktionswoche im Wedding

organisiert von Hände weg vom Wedding, dort gibts auch weitere Infos

„Organize!“ ist das Motto der antikapitalistische Demonstration am 30.04 in Berlin-Wedding. Wir wollen gemeinsam mit euch im Vorfeld der Demo und dem 1.Mai über Selbstorganisierung diskutieren, über Rassismus und Verdrängung im Kiez informieren, Widerstandsformen austesten und unsere Wut über die bestehenden Verhältnisse auf die Straße tragen. Die Aktionswoche und das Demo-Motto sind gleichzeitig ein Aufruf an jede*n eigene Aktionen zu organisieren! Lasst uns eine Stadt für alle erkämpfen: selbstorganisert. solidarisch. antikapitalistisch!

24.04.2015 | 16 Uhr | Nettelbeckplatz

All Colours Are Beautiful! Graffiti Jam und Demobasteln

25.04.2015 | 15 Uhr | Leopoldplatz

Kiezrundgang: Berlin zwischen Gentrifizierung und Selbstorganisierung von unten
.

25.04.2015 | 20 Uhr | Ex-Rotaprint
Infoveranstaltung: Organize! – weltweite Perspektiven von Selbstorganisierung/Perspectivas mundiales de autoorganización.

26.04.2015 | 17 Uhr | Leopoldplatz
Open-Air-Kino gegen Verdrängung mit “Buy, Buy Sankt Pauli” (90 Min.)

27.04.2015 | 20 Uhr | Groni50
Küfa und Film

28.04.2015 | 20 Uhr | Ex-Rotaprint

Infoveranstaltung: Organize!- weltweite Perspektiven von Selbstorganisierung

30.04.2015 | 18:30 Uhr | Leopoldplatz 

Antikapitalistische Demonstration: Organize! gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung!

Soliparty am 25.4. ab 21 Uhr

Soliparty – für die Betroffenen der Zwangsräumung in der Reiche 73

Sa., 25.4. ab 21 Uhr
Kino der Regenbogenfabrik
Lausitzer Str. 22, Hof

Am 27.03.2014 wurde Familie A. aus der Reichenberger Str. 73 durch eine Zwangsräumung auf die Straße gesetzt. Solidarische Nachbar_innen organisierten Protest und es kam zu einer spontanen Sitzblockade. Trotzdem wurde die Räumung durchgezogen. Im Nachhinein kam es zu einer enormen Repressionswelle.

Über 20 Strafverfahren wurden eingeleitet, am 14.04. GAB ES DEN ERSTENgab es den ersten Gerichtsprozess.

DESHALB BRAUCHEN WIR EURE SOLIDARITÄT.

14.04. / Di. / 09:30 Uhr / Solidarische Prozessbegleitung

UPDATE: Erst wurde der Prozeß in den verschärften Sicherheitbereich verlegt, d.h. Kontrollen der Besucher_innen ähnlich penibel wie am Flughafen. Die Begründung des Richters hierfür waren mehr als lächerlich.

Alle Verfahren wurden eingestellt, 2 gegen geringe Auflagen. Einen sehr guten Artikel über den Prozeß gibt es im Neuen Deutschland: Anklage wurde nicht verlesen

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Prozess im Zusammenhang mit der Zwangsräumung der Reichenbergerstr. 73

* Dienstag /14.04.15 / 09:30 Uhr
* Amtsgericht Tiergarten, Turmstr. 91, Raum 572

Der Prozeß richtet sich gegen 4 Leute wegen Mieter*innenprotesten vor der Reichenberger Str. 73. Über 20 Menschen wurden im Zusammenhang von Mieterprotesten, Lärmdemos und Zwangsräumungen von Polizei und Staatanwaltschaft verfolgt. Einige wurden bereits verurteilt, bei anderen wurden die Verfahren eingestellt.

Alle brauchen unsere Solidarität, kommt zum Prozeß!

Weitere Infos:
Platzverbote, Psychoterror, Körperuntersuchung – Polizei und Staatsschutz drehen frei!

cafereiche.blogger.de

Weiterlesen

„Rosemarie F. Kein Skandal“

Zwei Jahre nach dem Tod Rosemaries erinnert ein neues Buch an sie und ihre Geschichte.

Rosemarie starb am 11.4.2013 zwei Tage nach ihrer Zwangsräumung. Ärztliche Gutachten und Warnungen des Bündnis Zwangsräumung Verhindern aber auch von Rosemarie selbst wurden von den Behörden ignoriert und übergangen. Anschließend schaffte es ihre Vermieterin sogar noch, Rosemarie über einen platzierten Beitrag in der rbb-Abendschau zu diffamieren. Gerade deswegen erinnern wir uns heute besonders an Rosemarie und ihre kämpferische Art, die viele bis heute beeindruckt hat.

Über diesen den Komplex zwischen persönlicher Notlage, kapitalistischem Wohnungsmarkt, rücksichtslosen Vermieter*innen und Mechanismen der Presse hat Margit Englert nun ein Buch geschrieben: Margit Englert: „Rosemarie F. Kein Skandal“. Edition Assemblage, 2015, 128 Seiten

Ein Interview mit Margit Englert in der Taz: http://taz.de/Opfer-von-Wohnungraeumungen/!157883/