14.04. / Di. / 09:30 Uhr / Solidarische Prozessbegleitung

UPDATE: Erst wurde der Prozeß in den verschärften Sicherheitbereich verlegt, d.h. Kontrollen der Besucher_innen ähnlich penibel wie am Flughafen. Die Begründung des Richters hierfür waren mehr als lächerlich.

Alle Verfahren wurden eingestellt, 2 gegen geringe Auflagen. Einen sehr guten Artikel über den Prozeß gibt es im Neuen Deutschland: Anklage wurde nicht verlesen

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Prozess im Zusammenhang mit der Zwangsräumung der Reichenbergerstr. 73

* Dienstag /14.04.15 / 09:30 Uhr
* Amtsgericht Tiergarten, Turmstr. 91, Raum 572

Der Prozeß richtet sich gegen 4 Leute wegen Mieter*innenprotesten vor der Reichenberger Str. 73. Über 20 Menschen wurden im Zusammenhang von Mieterprotesten, Lärmdemos und Zwangsräumungen von Polizei und Staatanwaltschaft verfolgt. Einige wurden bereits verurteilt, bei anderen wurden die Verfahren eingestellt.

Alle brauchen unsere Solidarität, kommt zum Prozeß!

Weitere Infos:
Platzverbote, Psychoterror, Körperuntersuchung – Polizei und Staatsschutz drehen frei!

cafereiche.blogger.de

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Pressemitteilung von Cafe Reiche

Ziviler Ungehorsam gegen Zwangsräumung vor Gericht

Vor Gericht stehen vier Angeklagte, die im Zusammenhang mit der Zwangsräumung in der Reichenberger Str. 73 am 27.3.2014 festgenommen worden waren. Es sind vier der insgesamt mehr als 20 Angezeigten. Dabei wurde die Unrechtmäßigkeit der Kündigung und Zwangsräumung inzwischen vom Landgericht bestätigt und parallele Verfahren wegen zivilen Ungehorsams bereits eingestellt.

Am 27.03.2014 wurde Familie A. aus der Reichenberger Str. 73 durch eine Zwangsräumung auf die Straße gesetzt. Die Zwangsräumung wurde rücksichtslos durchgesetzt, obwohl Familie A. gegen das vorläufige Urteil des Amtsgerichts Berufung eingelegt hatte und den Prozess am 3. Dezember 2014 gewann. Die Kündigung wurde für ungültig erklärt, Ernst Brenning war nicht kündigungsberechtigt. Doch obwohl Familie A. eine Sicherheitshinterlegung leistete, war die Zwangsräumung vollstreckt worden. Familie A. hat den Rechtsstreit gewonnen, kann aber nicht in ihren Kiez zurückziehen. Die rechtswidrig gekündigte Wohnung ist zum doppelten Preis neu vermietet.

Begleitet wurde diese Zwangsräumung von einem unverhältnismäßigen Polizeieinsatz. Am 27.3.2014 wurden mehrere Personen festgenommen. Und obwohl bereits einige Verfahren aufgrund mangelnden öffentlichen Interesses sowie der Zubilligung altruistischer Motive eingestellt wurden, verfolgt die Polizei noch immer Menschen, die sich an den Protesten beteiligt haben sollen, so zuletzt am Jahrestag der Zwangsräumung, dem 27.3.2015.

Diese Zwangsräumung ist Teil der in ganz Berlin, aber gerade auch im Reichenberger Kiez stattfindenden unsozialen Wohnpolitik, und selbst ein vom Gericht bestätigtes Recht schützt nicht vor Wohnungsverlust. Protest dagegen ist legitim und notwendig.

Kontakt: Pressehandy 0152-05474701 // cafereiche@riesup.net // cafereiche.blogger.de