Kategorie-Archiv: Kiezversammlung

Ergebnisse der 6. Kiezversammlung im SO36

Auf der 6. Kiezversammlung gab es den Schwerpunkt Googlecampus verhindern. Hier stellten drei, der gegen den Google-Campus aktiven, Initiativen sich und ihre Aktionen vor. Weiterer Schwerpunkt waren der Friedrichshainer Nordkiez mit dem Kampf des queerfeministischen Hausprojektes Liebig34 gegen den Spekulanten Padovicz, der sie Ende des Jahres aus ihrem Haus schmeissen will. Das hat erstmal dazu geführt, dass sie sich mit Mieter*innen anderer Padovicz-Häuser vernetzen. Ebenso aus dem Nordkiez stellte sich die Aktionsgruppe Rigaer Str. und ihren Kampf gegen die Luxusbauvorhaben der CG-GRUPPE mit ihrem durchgeknallten Chef und Namensgeber Christoph Gröner vor.

Auch die nähere und weitere Umgebung des SO36 kam mit der Vernetzung der Gewerbetreibenden der O-Strasse, Ora Nostra, und des Block 89 mit ihrem Staßenfest in der Kohlfurter Str. zu Wort. Der Block 89 gehört der berüchtigten Deutsche Wohnen, so war es naheliegend auf die Deutsche Wohnen enteignen Kampagne hinzuweisen und ihrer AG Starthilfe, die Workshops zur Organisierung von Mieter*innen-Widerstand gibt. Richtig! Organisiert euch und haut der Immobilien-Lobby bei Seehofers Mietengipfel die Häuser um die Ohren. Aber nicht nur da sondern 365 Tage im Jahr!

Vernetzung und Aktion

– Deutsche Wohnen enteignen
www.dwenteignen.de
AG Starthilfe wie gründe ich eine Mieter-Ini bei mir im Haus
Email: starthilfe@dwenteignen.de

– Vernetzung der Akelius-Mieter*innen
www.akelius-vernetzung.de
Erfahrungen an akelius-vernetzung@posteo.de

– Vernetzung der Padovicz-Mieter*innen
www.padowatch.noblogs

– Aktionsgruppe Rigaer Str. gegen Luxusbauvorhaben der CG-GRUPPE
https://nordkiezlebt.noblogs.org/rigaer-71-73-cg/

– Ora Nostra – Organisierung der Gewerbetreibenden der Oranienstrasse
– wöchentliches Treffen freitags 19:00, meistens im Hinterhaus Oranienstraße 34 1. oder 3. Stock
– Herbstaktion geplant, Arbeitstitel “Burgerland Avenue” mit dem “Monument der Gier” auf dem Heini

– Anti-Google-Campus Initiativen

– – Counter Campus
https://twitter.com/counter_campus

– – Google Campus verhindern
http://googlecampusverhindern.blogsport.de
email: googlecampusverhindern@riseup.net

– – Fuck off Google
https://fuckoffgoogle.de
https://wiki.fuckoffgoogle.de

NoGoogleCampus
www.google-ist-kein-guter-nachbar.de

– Aktionsidee Kreuzberg auf googlemaps komplett verpixeln zu lassen
– Empfehlungen alternative Suchmachinen zu Google (Einstellung der Sprache unter “Preferences”) https://search.fuckoffgoogle.net

Aktionen gegen den Investorenlobby-Mietengipfel von „Heimatminister Seehofer“
– jeden Dienstag 19:00 Vorbereitungstreffen im Kiezanker, Cuvrystr. 13/14
– 20.09. alternativer Gegengipfel
– 21.09. Seehofer Mietengipfel
– Gegenproteste 21.09.:
12:00-14:00 Camp mit Zelten auf Wiese zwischen Washingtonplatz und Kanzleramt
14:00-16:00 Kundgebung Washingtonplatz
16:00-19:00 Kulturprogramm

Termine

01.09. 14:00 Oranienplatz, Anti-Google-Campus-Demo
01.09. 14:00 Geländeerkundung Rummelsburger Bucht / Hauptstr.; parallel zum Wasserfest
08.09. ab 13:00 Seumestraßenfest mit Infostand Padowatch und um 18:00 Podiumsdiskussion (u.a. mit Padowatch, BMG, Florian Schmidt)
13.09. 20:00 New Yorck im Bethanien, offenes Treffen Google Campus verhindern
20.09. Alternativer Gegengipfel zu Seehofer
21.09. Seehofer Mietengipfel; Aktionstag und Kundgebung
22.09. 14:00-22:00 Staßenfest Kohlfurter Str. / Block 89, Deutsche Wohnen enteignen
27.09. 19:00 Zielona Gora; Film “Ungleichland” über Christoph Gröner, CG-Gruppe, anschl. Info-Veranstaltung der AG Rigaer 71-73 zu Bauvorhaben der CG Gruppe / Berlin und Protesten
29.09. 12:00 Alexanderplatz, Demo gegen Erdoganbesuch mit queer-feministischem Block
29.09. 18:00 Wismarplatz Demo gegen Padovicz und für den Erhalt der Liebig 34
05.10. solidarische Prozeßbegleitung für Betroffene aus einem Padovicz-Haus: Die Verhandlung findet statt am 5.10., um 11.15 Uhr, Stock/Raum: III/3123, Littenstr. 12-17, 10179 Berlin. Vor Gericht wird die Mieterin und ihr Anwalt, sowie der Anwalt von Padovicz (Wrobel) erscheinen. Es ist ein Zivilrechtsprozeß. Es gibt Zuschauer-Reihen. Lasst uns um 10:45 Uhr vor dem Gericht treffen. Achtung: Der Zugang zum Gericht ist Leuten vorbehalten, die einen Ausweis dabei haben.

6. Kiezversammlung gegen Verdrängung // Do., 30.8., 19.30 Uhr // SO36

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6. Kiezversammlung gegen Verdrängung
Donnerstag, 30.8.2018, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg

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Unsere Offensive von unten im Stadtteil ist nach wie vor angesagt. Die Demo gegen den Mietenwahnsinn im April diesen Jahres mit über 25 000 Teilnehmenden ging aus unserer letzten Kiezversammlung hervor – ein tolles Ergebnis, nur reicht es leider nicht. Denn bezahlbarer Wohnraum ist nicht mehr, Obdachlosigkeit kann also alle treffen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind – von daher sagen wir: „Wir schaffen bezahlbaren Wohn- und Gewerberaum“ – über das „Wie“ müssen wir reden!

Und: Wir haben die realistische Chance den geplanten Google-Campus aus dem Kiez zu jagen. Es gibt Gerüchte, dass sie mit soviel Widerstand nicht gerechnet haben. Der kapitalistische Digitalkonzern bleibt uns leider insgesamt erhalten, aber ein kleiner Kratzer wäre es schon.

Fast täglich fangen neue Hausgemeinschaften an, sich zu organisieren, manche vernetzen sich schon wie die Deutsche Wohnen-, Akelius- und die Padovic-Häuser und sie wollen sich dem kapitalistischen Vermarktungs- und Verdrängungswahn entziehen oder die Eigentümer gleich ganz enteignen.

Am 21.9. veranstaltet der Heimatminister Seehofer einen Mietengipfel im Kanzleramt – eine gute Gelegenheit ihm Kante zu zeigen, was wir von der Politik und der Lobby drumherum halten.

Kommt also zahlreich und motiviert und bringt all eure Freund*innen und Nachbar*innen mit!

5. Kiezversammlung gegen Verdrängung // Di., 6.3., 19.30 Uhr // SO36

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5. Kiezversammlung gegen Verdrängung
Dienstag, 6.3.2018, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg

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„Wer hätte noch vor Kurzem gedacht, dass fast 100 Läden rund um die Oranienstraße gemeinsam gegen Verdrängung protestieren? Das macht uns optimistisch! Zusammen können wir uns gegen explodierende Mieten und Verdrängung z.B. durch Eigenbedarf und Modernisierung wehren.“

So hatten wir zur letzten Kiezversammlung im November eingeladen. Dort haben wir gesehen wie überwältigend viele Mieter und Mieterinnen sich organisieren und wehren. Und es wurde eine große mietenpolitische Demo beschlossen. Die findet nun am 14. April 2018 statt, davor gibt‘s
Aktionstage. Zu Tausenden werden wir im April auf der Straße sein!

Wir wollen mit euch zusammen reden und planen und kreative und kraftvolle Ideen für Aktivitäten entwickeln und zu konkreten Verabredungen für Umsetzungen kommen.

Erste kleine Erfolge gibt es: der Kinderladen in der Oranienstraße hat einen neuen Vertrag zu guten Konditionen erkämpft! Der Widerstand gegen den Googlecampus wächst! Bei wem gibt es ebenfalls Positives/Erkämpftes zu berichten? Dann her damit!

Hier gibt’s Flyer und Plakate zum runterladen, ausdrucken, verteilen.

4. Kiezversammlung: Bericht und Termine


Die 4. Kiezversammlung war mehr als voll! Dieses zeigt wie hoch die Betroffenheit durch die verstärkten Gewinnungsrenditeprozesse sind die unsere Miete erhöhen und uns verdrängen. Nach der Kiezversammlung gab es einen spontanen Kiezspaziergang durch die Oranienstraße vorbei am Oraniahotel als Teil der Verdrängung.

Viele Projekte deren Existenz bedroht ist haben sich vorgestellt. Mieter*innen denen der Rauswurf droht, weil sie die Mieterhöhung nicht mehr stemmen können ebenfalls. Zum Teil sind ganze Blöcke oder Siedlungen (z.B. Otto- Suhr Siedlung) betroffen.

Doch was tun: Um den Druck zu erhöhen, wurde beschlossen eine große mietenpolitische Demo im kommenden Januar zu organisieren, treffen werden sich dazu alle Menschen und Initiativen die Lust haben am 12.12.17., 19 Uhr, NewYorck im Bethanien, Mariannenplatz 2A (Updates dazu wird es noch geben)
Aber es gibt auch viele andere Aktionen die geplant sind. Und es kommen immer mehr dazu: Gemeinsam sind wir stark, das merkt man. Wir sind inzwischen richtig viele.

Bündnis Otto Suhr Siedlung
http://bossandu.de
http://deutsche-wohnen-protest.de
Aktion: Mieter*innen-Versammlung
11.12.17, 18 Uhr
Ritterstr. 50
Vorschlag: Mieter*innen-Demo

Gloreiche – Gegen Google-Campus
https://www.gloreiche.de
Aktion: Dramaturgischer Auftritt vor der Google-Zentrale im
Januar/Februar, Leute zum Mitmachen gesucht
Aktion: Kundgebung vor dem Umspannwerk (soll Google-Campus werden)
18.12.17, 17 Uhr
Ohlauerstr 43

WG Dublinerstrasse
https://zwangsraeumungverhindern.nostate.net
Anrufaktion „Nehmt die Kündigung zurück“
Di., 5.12.17, 9-17 Uhr

Rosegger bleibt!
http://rosibleibt.blogsport.de
Suchen Kontakt zu Mieter*innen von ADO Immobilien GmbH und Leute, die
sich mit Milieuschutz auskennen

Lausitzer 10/11
https://lausebleibt.de
Bieten Raum für Organisation von stadtpolitischen Gruppen, Kontakt
info@lausebleibt.de

Wem gehört Kreuzberg
http://www.wem-gehoert-kreuzberg.de
Aktion: BVV in Palaver umwandeln
Vorbereitungstreffen 12.12., 19 Uhr,
Bergmannstr. 21

Stadt von unten
https://stadtvonunten.de
Dragonerareal Privatisierung verhindert, Gelände wird u.a. an DEGEWO
gegeben, das soll verhindert werden. Kommt zum selbstverwalteten Raum
auf dem Dragonerareal.

Freie Schule Kreuzberg
http://freieschulekreuzberg.de
Von Verdrängung bedroht, achtet auf Ankündigungen

Kinderladen Bande
http://kinderladen-bande.de
Aktion: Kundgebung
6.12.17, 16 Uhr
Oranienstr. 202
Aktion: Weihnachtspost für Hausverwaltung

Räumungstermin Ohlauer Schule 11.1.18
https://oplatz.net
Vorbereitungstreffen Räumung verhindern
2.12., 19 Uhr
Desi, Ohlauerstr. 41
Aktion: Demo, 16.12.
Ort und Uhrzeit wird noch bekannt gegeben

Reichenbergerstr. 55
Vermieter BOW GmbH
Sonntag 3.12. Spiegel TV
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Hauptstr. 1 (Ostkreuz)
Vermieter Padovicz, Hausverwaltung Vivo, abrissbedroht
Achtet auf weitere Ankündigungen

Friedel im Exil
https://friedel54.noblogs.org
Aktion: Unvermietbar mit Glühwein
vor der Friedel 54, 18 Uhr

Manitiusstr / Maybachufer
https://twitter.com/MNeukolln
ehemalige Sozialwohnungen, 30-40% Mieterhöhung
Vorschlag: Druck auf Senatorin für Stadtentwicklung Lompscher

Mieterinitiative Mariannenkiez
Gegen Mieterhöhung im sozialen Wohnungsbau (DEGEWO)
https://www.facebook.com/Mariannenkiez/
Vernetzung mit anderen Betroffenen
Aktion: Schwarzes Brett mit Terminen aus dem Kiez am Buchladen Müßiggang
am Heinrichplatz

Nachbarschaftsinitiative Weserkiez
https://de-de.facebook.com/ini.weserkiez
Vernetzung über Kiezversammlung 44 (http://www.kiezversammlung44.de)
Nächste Kiezversammlung 03.12.2017 – 12-15 Uhr, Jugendclub Manege,
Rütlistr.1-3, 12045 Berlin

Mietergemeinschaft 3-2-10 (Eisenbahnstr. 2/3, Muskauerstr. 10)
https://www.bizim-kiez.de/blog/tag/mietergemeinschaft-3-2-10/
Aktion: Versteigerung der Häuser kritisch begleiten
14.12., 10 Uhr
Lietzenburgerstr. 89, Hotel Atlas

OraNostra (Organisierung der Gewerbetreibenden der Oranienstrasse)
https://www.bizim-kiez.de/oranostra/
Vorschlag: Oranien-Späti Oranienstr. 35 akut räumungsbedroht,
Leute/Gruppen sollen öffentlich erklären die Räumung zu verhindern

Bündnis Zwangsräumung verhindern
https://zwangsraeumungverhindern.nostate.net
– Phinove: „gemeinnütziger“ Verein mit Horrormieten in er Harzerstr.Familie hatte Zwangsumzug, Leute mit ähnlichen Erfahrungen bitte melden
– Landeseigene Wohnungbaugesellschaften: meldet Leerstand, damit wir gemeinsam diese Wohnungen nutzen können.
– Mietenpolitische Demo: Vorbereitungstreffen 12.12., 19 Uhr, NewYorck im Bethanien, Mariannenplatz 2A

Schlafplatzorga
Die Schlafplatzorga versucht, obdachlosen, zum Teil illegalisierten Migrant*innen in Berlin eine temporäre Unterkunft bei Unterstützer*innenzu organisieren.
https://sleepingplaceberlin.wordpress.com/

4. Kiezversammlung gegen Verdrängung // Do., 30.11., 19.30 Uhr // SO36 // Berlin-Kreuzberg

4. Kiezversammlung gegen Verdrängung
Donnerstag, 30.11.2017, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg

Wer hätte noch vor Kurzem gedacht, dass fast 100 Läden rund um die Oranienstraße gemeinsam gegen Verdrängung protestieren? Das macht uns optimistisch! Zusammen können wir uns gegen explodierende Mieten und Verdrängung z.B. durch Eigenbedarf und Modernisierung wehren.

Das Neueste: ein Investmentsfond hat in der Oranienstraße fast einen ganzen Häuserblock gekauft. Sie wollen nun einen Kinderladen verdrängen, der dort seit 34 Jahren besteht. Statt Kinderläden, Änderungsschneidereien, Buchläden und unkommerziellen Projekten soll es in Kreuzberg bald nur noch Luxushotels und Edelrestaurants geben – nicht mit uns!

Bei der Kiezversammlung geht es um aktuelle Informationen, was im letzten halben Jahr passiert ist und was wir daraus lernen können. Und natürlich um die nächsten konkreten Planungen und Schritte unseren solidarischen Widerstand zu organisieren.

Kommt Alle! Gemeinsam sind wir stark!

Flyer und Plakate zum runterladen, ausdrucken, verteilen, kleben, Nachbar*innen geben, in Geschäften aufhängen, Immobilienspekulanten um die Ohren hauen…

Bericht von der 3. Kiezversammlung

Es war gutes Wetter und kein Abend, um ins dunkle SO36 zu kommen. Aber trotzdem versammelten sich wieder viele Menschen, um zu hören, was so los ist im Kiez und wer sich wie organsiert.
 
Tags zuvor war der deutsche Pavillion in Veneding anläßlich der Kunstbienale mit dem Satz der Kuratorin „Wir sehen, wie sie handeln – und wir sehen, wie sie leiden“ eröffnet worden. Ach war es schön, in Kreuzberg zu sein: WIR WISSEN, WER HANDELT UND WIR KÄMPFEN!
 
Auch die Polizei hatte dazu eine Meinung und kreiste mit zahlreichen Wannen im Kiez herum. Wir aber hatten uns getroffen, um einander zuzuhören. Und da gab es viel zu erzählen.

Die Mieterin, die auf der 1. Kiezversammlung zu Beginn aufstand und mit ihrer Freundin zusammen von der bevorstehenden Zwangsräumung sprach – sie konnte die Geschichte erzählen, wie den Verantwortlichen begegnet wurde und das am Ende alle Forderungen erfüllt sind – auch wir können handeln.
 
Die Änderungsschneider und der danebenliegende Späti sind immer noch nicht „vom Eis“, darum treten wir am nächsten Montag wieder in den Dialog mit den Verantwortlichen mittels einer öffentlichen Telefonaktion – die Flyer dazu gingen herum und wurden eingesteckt.

Dann berichteten zahlreiche Mieter*innenInitiativen, wie sie ihre Selbstorganisation vorantreiben und wie sie zum Eigentum stehen. Schnell wurde man sich über praktische Fragen einig, Termine wurden an große Plakate geschrieben. Ein Satz blieb wie ein Luftballon an der Decke hängen: MANCHMAL IST AUCH EINFACH DAS SCHLOSS AUF…
 
Und die Reihe der bedrohten Häuser und Projekte nahm kein Ende, ob Friedel, Lause oder Potse – immer und immer wieder ist es die gleiche Geschichte von „Solange die Wohnung eine Ware ist ….“ Jeder Spatz pfeift es in Kreuzberg und nicht nur dort von den Dächern.

Und unten kreisen stumm die Bullenwannen im ganzen Kiez herum. Dann ging es noch um die Begrüßung von neuen Nachbar*innen und schnell war klar, den googlecampus wollen wir hier nicht.
 
Dann war es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Treffen der Mächtigen und Reichen demnächst in Hamburg. Auch dort wird gegen steigende Mieten und Verdrängung seit Jahren gekämpft. Es blieb die Frage, was tun neben Vernetzung und Information und den Wannen, die nicht nach Hause fahren. Wir dachten strategisch nach.

Da holte der Igel seine Frau und sagte, lass uns cornern. Er hatte das in Hamburg entdeckt. Über die sozialen Medien verabredet man sich zum Bier am Späti und was auf den ersten Blick wie eine Tourigruppe aussieht, ist doch eine kleine Kundgebung, gegen die selbst die Bullen nichts haben können – wir trinken hier einfach nur unser Bier. Schnell war das erste cornern besprochen. Es findet am Tag des Nachbarn in der Weserstraße statt. Alle Termine auf unserer Website und mit dem nächsten Newsletter.
 
So gingen wir fröhlich nach Hause, einen Sack Termine in Hinterhand und ließen die Wannen frei laufen, aber das Echo schallt aus jedem Fenster hervor „Ick bin all hier“ – sprach der Igel mit seiner Frau, um den Hasen zu überholen.

Termine von der 3. Kiezversammlung

Bedrohte Späti und Änderungsschneiderei Oranienstraße 35

Telefonaktion für den Erhalt
15.05.; den ganzen Tag
Eigentümer Bauwerk Immobilien: 030/887 142 19
Hausverwaltung Krasemann: 030/927 0530
Hauptstelle in Hannover : 0511/283 970

Nachbarschaftsversammlung rund um die Oranienstraße

18.05.; 19 Uhr rechts neben Café Kotti (Adalberststraße) die Empore hoch im Seminarraum

Kundgebung in der Oranienstraße vor den bedrohten Läden

20.05; 16.00 Uhr; Oranienstraße 35

Fantastic Foxhole Hostel

Workshop zu Touristifizierung von NAchbarschaftsinitiative Weserkiez
12.05.; 19.00 Uhr; Nikodemuskirche; Nansenstraße 12; Reuterkiez

Cornern (gemeinsames Limo und Bier trinken auf der Straße) vor dem Fantastic Foxhole Hostel, Weserstrasse 207, 19.5.; ab 18 Uhr

Selbstorganisation

Straßenfest für Selbstorganisierung
20.05.; 14.00 Uhr; Wipperstraße (Nähe des S+U Neukölln)

Bündnis der Otto+Suhr Siedlung und Umgebung (Boss&U)

Fest in der Otto-Suhr-Siedlung vom Mietenbündnis
27.05.; ab 11.00 Uhr; vor der leerstehenden Bibliothek in der Oranienstraße Ecke Lobeckstraße

Kundgebung vor der Zentrale der Deutsche Wohnen AG
02.06.; 11.00 Uhr; Mecklenburgische Straße 54

Kotti & Co

Nachbarschaftsfest am Kotti
19.05.; 16.-19.00 Uhr; Kottbusserstr./Admiralstr. Bei blog_huette

Lärmdemonstration ; 6 Jahre Gecekondu
26.05.; 17.00 Uhr, Start am Gecekondu KottbusserTor/Admiralstraße

Drugstore, Schöneberg

Tag der offenen Tür vom (akut räumungsbedrohten) Drugstore
27.05.; ab ca. 15.00 Uhr; Potsdamerstraße 180

Kiezspaziergang Schöneberg
27.05; 13.00 Uhr; Nollendorfplatz; weitere Infos: www.gentrifidingsbums.blogsport.de

Mieter*innen der DeGeWo Häuser rund um Mariannenplatz/Naunynstraße/Waldemarstraße

Offenes Treffen der Initiative
Jeden Dienstag; 18.00 Uhr; AWO Adalberststraße 23A

Google Campus

Infoveranstaltung zum Konzern Google und den möglichen Auswirkungen ihres Campus in Kreuzberg
Irgendwann im September; SO36

Straßenfest im Reichenbergerkiez
09.09.; ab 14 Uhr

Gemeinsame Demonstration

Bundesweite Welcome United Demonstration; Idee einen Mietenpolitischen Block zu organisieren
16.09.

3. Kiezversammlung gegen Verdrängung im SO36

* 3. Kiezversammlung gegen Verdrängung
* Donnerstag, 11.5.2017, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
* SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg


4 Läden sind gerettet, aber andere Gewerbetreibende und Mieter*innen müssen um ihre Existenz bangen. Mit erfolgreichen Aktionen sind wir gestartet, aber noch bangt jede 2. Mieter*in darum, ob sie oder er sich die Miete in Zukunft leisten kann. Degewo-Mieter*innen am Marianenplatz, Mieter*innen in der Otto-Suhr-Alle und am Kottbuser Tor haben sich gerade organisiert.

Aber auch die Infrastruktur ist gefärdet, das Bärwaldbad muß schließen. Nach der 1. Kiezversammlung haben wir demonstriert, unmittelbar nach der 2. Kiezversammlung sind wir raus auf die Straße zur Sponti. Bei einem spontanen Besuch der Stadtentwicklungssenatorin haben wir Forderungen gestellt.

Mal sehen, was uns diesmal einfällt…
Kommt zahlreich, denn es ist immer noch unsere Stadt!

Mobimaterial zum runterladen, ausdrucken, verteilen
Die dritte Kiezversammlung – Flyer A5
Die dritte Kiezversammlung – Plakat A4

Bericht zur 2. Kiezversammlung am 21.3. im SO36

Auch zur 2. Kiezversammlung kamen wieder ca. 350 Nachbar*innen und Aktivist*innen. Der als Bantelmann-Laden bekannt gewordene 1000-kleine-Dinge-Shop aus dem Wrangelkiez konnte seinen Erfolg genauso feiern, wie die Bäckerei Filou aus der Reichenbergerstraße.

Ein Vertreter aus der Unterstützer*innengruppe GloReiche betonte, dass es die Vielfalt der Proteste war, die letztendlich zur „Verhandlungsbereitschaft“ der Eigentümer führte. Zwei Läden waren gerettet, viele neue kamen allerdings hinzu. Taekker, der Eigentümer der Lausitzerstraße 10 – der anfangs eingelenkt hatte – erweist sich doch als hammerharter Gegner. Noch scheint es, dass sich Taekker nicht für die Mieter interessiert, angesichts der vielen Millionen Gewinne, die er aus einem von der Stadt ehemals fast verschenkten Gebäude herausholen kann. Die Mieter*innen der Lause wollen sich weiter vernetzen und verwiesen auf die Abenddemo im Nordkiez am 22. April und kündigten weitere Aktionen an. Ähnlich und noch dramatischer liegt die nahende Katastrophe Kiezladen in der Friedelstraße 54. Sie zahlen bereits seit letztem Sommer keine Miete mehr und werden geduldet, rechnen aber mit dem Brief der Gerichtsvollzieherin bereits vor dem 1. Mai. Immer Sonntags findet vor der Friedel eine Kundgebung statt.

Aber es wurde nicht nur von bevorstehenden Zwangsräumungen geredet, sondern es wurden auch sofort Aktionen gegen diese gewalttätigste Form der Verdrängung geplant und verabredet. So soll die Änderungsschneiderei in der Oranienstraße 35 verschwinden. Dagegen findet noch diese Woche eine gemeinsame Telefonaktion bei den Verantwortlichen statt, indem der Kiez den Verantwortlichen mitteilt, was er davon hält. Einigkeit herrschte im Saal darüber, dass die Änderungsschneiderei auf gar keinen Fall verschwinden darf. Gerade diese Art der Konsumverweigerung gegen den Warenfetischismus muß hier im Kiez erhalten bleiben. Wir sind gespannt, wie die Verantwortlichen auf das Dialogangebot reagieren. Vor Weihnachten konnte gerade eine Zwangsräumung mittels einer Telefonaktion aufgehalten werden. Eine Münchener Immobilienfirma knickte damals schlußendlich ein.

Auch für den legendären Buchladen Kisch&Co ist noch keine Entwarnung in Sicht. Obwohl der Eigentümer Berggruen für seinen Kulturgeschmack weit über die Grenzen Berlins bekannt ist. So berichtete eine Frau davon, welche Rolle Berggruen in der Kulturszene in NewYork spielt. Ein Nachbar hatte bei der Berggruenholding nach der Kiezdemo im Februar ein Buch mit der Widmung „Können Sie ohne Bücher leben?“ vorbei gebracht. Update: Es gab eine Einigung zwischen Kisch & Co und Berggruen.

Um das Nachdenken und Besinnen auf die wichtigen Dinge im Leben zu vertiefen, wurde eine Kundgebung vor dem Büro der Nicolas Berggruen Holdings GmbH in der Fasanenstraße 77 am Freitag, dem 31.3. um 12 Uhr verabredet. Auch die Mieter*innen in den Häusern von Berggruen in Kreuzberg sollen dazu eingeladen werden. Anregungen will man sich bei der aktuellen Ausstellung im Berggruenmuseum mit dem Titel „Confrontation“ holen.

Bereits organisierte Mieter*innen aus der Otto-Suhr-Siedlung und von der DeGeWo rund um den Marianenplatz sprachen von flächendeckenden Mieterhöhungen durch die fast alle Mieter*innen jetzt von Verdrängung bedroht sind. Die Wut im SO36 errrreichte den Siedepunkt. Man verabredete sich für eine clandestine Aktion bei Verantwortlichen und beendete den Abend mit einer Sponti vor der Tür. Eins wurde klar an diesem Abend, Kreuzberg verteidigt sich und steht zusammen und es werden immer mehr, die von Verdrängung bedroht sind und sich wehren. Die Polizei war schnell mit Mannschaftsstärke aufgefahren, kurzzeitig stand man sich auf der Oranienstraße Auge in Auge gegenüber, drehte um und war auch vom Heini aus bereits abgeriegelt, Scheinwerfer blendeten. Aber dann fand sich doch noch ein Verantwortlicher für die Polizei und gemeinsam ging man bis zum Kotti. Im Nachgang wurden zwei Festnahmen gemeldet, unter anderem wegen Vermummungsgefahr mit einem gelben Schal mit roter Paspel. Der Schal wurde von der Polizei beschlagnahmt. Der Repressionsfonds vom Bündnis Zwangsräumung verhindern steht bereit. Denn wenn bereits ein gelber Schal mit roter Paspel zum Zwecke der Vermummung herhalten muß, dann scheint Kreuzberg noch zu retten sein.

2. Kiezversammlung gegen Verdrängung im SO36

* 2. Kiezversammlung gegen Verdrängung
* Dienstag, 21.3.2017, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
* SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg

Mieterinnen und Mieter werden aus ihren Wohnungen verdrängt. Aber auch Läden und Gewerbe sind bedroht. Mietparteien der DeGeWo wehren sich gegen unverschämte Mieterhöhungen, Die Otto-Suhr-Siedlung wird durch die Deutsche Wohnen mit Modernisierungsmaßnahmen drangsaliert .

Der-alles-mögliche-Laden Bantelmann in der Wrangelstrasse
*, das Cafe Filou in der Reichenberger-/Glogauerstraße**, der Buchladen Kisch & Co in der Oranienstrasse sind von Kündigung betroffen und die Lausitzerstraße 10/11 ist vielleicht vom Verkauf und Umwandlung in Lofts bedroht. Aber alle wollen nicht kampflos aufgeben und wir werden sie dabei unterstützen.

Bei der 2.Kiezversammlung wollen wir schauen, wie der aktuelle Stand ist und was die Proteste bisher gebracht haben. Wir wollen konkrete Aktionen vorschlagen, den Mythos SO36 wieder unterfüttern und schauen ob und wie wir die Kiezversammlung verstetigen können.

* Update:
Bantelmann hat einen 3-Jahres Mietvertrag bekommen. Das ist eine Erfolg der vielfältigen Proteste. Ein Grund mehr zur Kiezversammlung zu kommen und weiter zu machen.

** Update 2:
Auch das Cafe Filou hat Aussicht auf einen Mietvertrag. Es gibt also bei der Kiezversammlung noch was zu feiern. Aber bei den weiterhin bedrohten Projekten und Mieter*innen noch genug Gründe sich zu organisieren und weiter zu kämpfen.

Mobi für die 2. Kiezversammlung
Ein Plakat oder Flyer für die Kiezversammlung zum selber ausdrucken und aufhängen oder verteilen gibts hier zum download.