Offener Brief des Bündnisses „Zwangsräumung verhindern“ an Bezirksbürgermeister und Bezirksstadträte von Reinickendorf.
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Offener Brief – Berlin, den 25.02.2013
Bezirksbürgermeister von Reinickendorf Frank Balzer (CDU)
Bezirksstadtrat von Reinickendorf Andreas Höhne (SPD)
Bezirksstadträtin von Reinickendorf Katrin Schultze-Berndt (CDU)
Bezirksstadtrat von Reinickendorf Martin Lambert (CDU)
Bezirksstadtrat von Reinickendorf Uwe Brockhausen (SPD)
Schwerbehinderte 67-jährige soll am Mittwoch, den 27.02.2013, zwangsgeräumt werden
Am Mittwoch, den 27.02.2013 droht die Zwangsräumung der schwerbehinderten 67-jährigen Rosemarie F., Aroser Allee 92, aus Reinickendorf. Rosemarie F. ist anerkannte politisch und konfessionell Verfolgte in der DDR und seit einem Wirbelsäulenbruch schwerbehindert. Ihr Arzt attestiert, dass „…der Streß einer Wohnungsräumung der Patientin absolut nicht zumutbar…“ ist.
Aufgrund dieser dramatischen Situation hat das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ von den Politikern des Abgeordnetenhauses Berlin und öffentlichen Personen konkrete Unterstützung eingefordert. Wir fordern Sie ebenfalls auf sich für den Verbleib von Rosemarie F. einzusetzen. Konkrete Unterstützung wären eine Rücknahme der Kündigung durch die Eigentümerin, Zustimmung zum Antrag auf Räumungsschutz durch das Amtsgericht Wedding, Beschlagnahme der Wohnung durch den Bezirk.
Eine Übernahme vergangener Mietschulden sowie der zukünftigen Miete sicherte Sozialstadtrat Andreas Höhne am vergangenen Donnerstag schriftlich zu. Die Eigentümerin lehnte trotzdem eine Rücknahme der Kündigung ab, da es einen langen Konflikt mit Rosemarie F. gäbe. Allerdings ist sie erst seit 01.08.2012 Eigentümerin der Wohnung. Weiterhin beschuldigte der Ehemann das Bezirksamt nicht rechtzeitig gehandelt zu haben und sagte über Rosemarie F. „solche Leute sollten im Dschungel wohnen“ oder sich „umbringen“.
Aber seit der Zwangsräumung der Familie Gülbol aus der Lausitzer Str. 8 am 14. 02. 2013 in Berlin-Kreuzberg finden Zwangsräumungen nicht mehr still und leise statt, sondern werden von einer kritischen Öffentlichkeit begleitet. Wir finden, dass es nicht zu rechtfertigen ist eine schwerbehinderte 67-jährige Frau auf die Straße zu werfen. Die Menschen, welche Wohnungen besitzen, können mit den Mieterinnen und Mietern umspringen, wie sie wollen. Das Recht auf Profit steht in unserer Gesellschaft höher als das Recht auf Wohnen. Wir aber schauen nicht untätig zu, wie alte und schwache Menschen wegen dem Profitstreben von Wenigen auf die Straße gesetzt werden. Deshalb werden wir am Mittwoch, den 27. Februar früh um 9 Uhr vor dem Haus in der Aroser Allee 92 in Berlin Reinickendorf mit der Forderung stehen: Lasst Rosemarie F. hier wohnen!
Bündnis Zwangsräumung verhindern