Bericht Kundgebung „Berlichingenstr. 12 Bleibt!“

Für eine Kundgebung war es eine Scheiß-Uhrzeit, eine Scheiß-Ecke und ein Scheiß-Wetter. Trotzdem kamen an die 40 Leute um solidarisch mit den Bewohnern der Berlichingenstr. 12 vor dem Büro des Eigentümers zu protestieren.

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Polizei, inklusive Zivis, waren auch zahlreich vor Ort. Zusätzlich wurden die beiden Eingänge des Hauses in der Kant- und Schlüterstrasse von Kuhr-Security bewacht, laut Website mit „engsten Kontakt zur Polizei “, „fünffacher Profiweltmeister im Vollkontakt-Kick-Boxen“, „Kampfsportausbildung“ sowieso.

Hä? Angekündigt war eine Kundgebung mit Redebeiträgen, Sleep-In und Musik. Gabs auch alles, und was dachte denn der Eigentümer was passiert? Das wir versuchen mit ihm ins Gespräch zu kommen, wie bei unserem ersten unangekündigtem Besuch? Oder ihm vielleicht sogar einen Brief übergeben?

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Gut, dass man ein schlechtes Gewissen hat, wenn man ehemals Obdachlose wieder obdachlos machen will, sie gegen Flüchtlinge ausspielt, das Wasser abstellt, die Heizung im Winter sabotiert und obendrein versucht den Strom abstellen zu lassen, ist verständlich. Aber dann soll man doch einfach mal mit den Leuten reden. Und wenn man mit dem Pöbel nicht reden will, kann man das ja mit dem Bürgermeister von Mitte, von Dassel, machen. Der hat sich ja schon lange dafür angeboten. Dann braucht man auch keine Polizei, keine Security und es gibt keine Kundgebung mehr. So einfach kann das Leben sein.

Auch wenn das mit dem bockigen Eigentümer diesmal noch nicht geklappt hat, die Heizung wird erstmal repariert und einen Mini-Bericht in der Abendschau gabs auch (ab Min. 1:35).

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Dann noch ein kleiner Blödsinn am Rande: Als ob Polizei, Zivis und Security nicht schon genug wären, tauchte auch noch ein Reichsbürger auf. Den mussten wir natürlich von der Kundgebung verweisen. Ihr Spinner bleibt von unseren Kundgebungen und Aktionen fern! Das Problem sind nicht irgendwelche „Deutschland GmbHs“ und ähnliche Verschwörungstheorien. Das Problem sind die bestehenden Eigentums- und Machtverhältnisse, das Problem heißt Kapitalismus. Und dem setzen wir unsere Solidarität entgegen! Ganz einfach. Berlichingen 12 bleibt!

PS: Danke für die Fotos 2 und 3 an Oliver Feldhaus/Umbruch Bildarchiv