Flyer für Schüler_innen

Zwangsräumung und Verdrängung ist für Menschen jeglicher Altersgruppe ein traumatisches Erlebnis. Besonders aber für Jugendliche, die oft ihre Eltern für den Verlust ihrer vertrauten Umgebung und ihrer Freund_innen verantwortlich machen. Um sie über die wirklichen Ursachen zum Nachdenken anzuregen gibt es einen speziellen Flyer für Schüler_innen. Dieser wird seit einigen Tagen vor Kreuzberger Schulen verteilt und erfreut sich nicht nur bei den Schüler_innen großer Beliebtheit.

Der Flyer zum Download auf der Mobiseite und der Text zum nachlesen hier:

Alle reden über steigende Mieten…

>> Stell dir vor, du bist 18 und willst ausziehen, aber es gibt keine bezahlbare Wohnung…
>> Stell dir vor, du hast dein ganzes Leben lang in einer Wohnung gewohnt und wirst gezwungen umzuziehen…
>> Stell dir vor, du kannst nie mehr im Innenstadtbereich wohnen…

Die Mieten steigen und wer aus seiner Wohnung raus muss, hat Schwierigkeiten im Kiez eine neue zu finden. Wer nicht gehen will, wird zwangsgeräumt. Aber seit kurzem werden in Kreuzberg einige der täglichen Zwangsräumungen erfolgreich verhindert:
>> 22.10.2012 Blockade des Räumungsversuchs in der Lausitzerstr.
>> 12.12.2012 Aussetzung des 2. Räumungstermins in der Lausitzerstr.
>> 14.01.2013 Zurücknahme einer Räumungsanweisung am Kotti
>> Ausbleiben einer Räumungsankündigung in der Lübbenerstr.
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Die fünfköpfige Familie in der Lausitzerstr. soll nun am 14.02.2013 zwangsgeräumt werden.

Wohnungsverlust ist kein Einzelschicksal oder das Versagen eurer Eltern, sondern ein Problem unserer Gesellschaft. Denn mit Wohnen wird Geld gemacht. Mit alten Mietverträgen lässt sich weniger Geld machen und Eigentümer versprechen sich von teuren Neuvermietungen hohe Gewinne. Verdrängung ist kein Naturgesetz, sondern im Interesse derjenigen, die mit Wohnen Geld verdienen.
Wohnen ist ein Menschenrecht und keine Ware!

>> Schaut nicht weg, wenn Menschen in eurer Umgebung zwangsgeräumt werden!
>> Informiert euch! Solidarisiert euch! Redet miteinander!
>> Achtet auf Ankündigungen! Setzt euch für eure Interessen ein!