Kategorie-Archiv: Aktion

3. Kiezversammlung gegen Verdrängung im SO36

* 3. Kiezversammlung gegen Verdrängung
* Donnerstag, 11.5.2017, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
* SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg


4 Läden sind gerettet, aber andere Gewerbetreibende und Mieter*innen müssen um ihre Existenz bangen. Mit erfolgreichen Aktionen sind wir gestartet, aber noch bangt jede 2. Mieter*in darum, ob sie oder er sich die Miete in Zukunft leisten kann. Degewo-Mieter*innen am Marianenplatz, Mieter*innen in der Otto-Suhr-Alle und am Kottbuser Tor haben sich gerade organisiert.

Aber auch die Infrastruktur ist gefärdet, das Bärwaldbad muß schließen. Nach der 1. Kiezversammlung haben wir demonstriert, unmittelbar nach der 2. Kiezversammlung sind wir raus auf die Straße zur Sponti. Bei einem spontanen Besuch der Stadtentwicklungssenatorin haben wir Forderungen gestellt.

Mal sehen, was uns diesmal einfällt…
Kommt zahlreich, denn es ist immer noch unsere Stadt!

Mobimaterial zum runterladen, ausdrucken, verteilen
Die dritte Kiezversammlung – Flyer A5
Die dritte Kiezversammlung – Plakat A4

Kisch & Co: Kundgebung entfällt // Einigung mit Berggruen

Die Kundgebung am Freitag, 31.3.2017, 12.00 Uhr in der Fasanenstr. 77, 10623 Berlin findet nicht statt.

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Pressemitteilung von Kisch & Co.
Berlin, 30.03.2017

 
Die Buchhandlung Kisch & Co. freut sich euch / Ihnen mitteilen zu können, dass wir eine Einigung zur Verlängerung unseres Mietvertrages mit der Nicolas Berggruen Holdings GmbH erzielen konnten.Es wurde eine Verlängerung des bestehenden Vertrages um weitere 3 Jahre vereinbart.
 
Wir bedanken uns für die breite Unterstützung im Kampf um Erhalt der Buchhandlung Kisch & Co. bei allen solidarischen Leuten aus dem Kiez, bei unseren Kunden, den Gewerbetreibenden aus der Strasse, den Autorinnen und Autoren und vor allem dem „Bündnis Zwangsräumung verhindern“.  Dieser Erfolg wäre sonst nicht möglich gewesen.

Das Team von Kisch & Co.

Bericht zur Telefonaktion am 23.3.

Auf der 2. Kiezversammlung hatten wir zu einer Telefonaktion am Donnerstag, den 23.3.2017, für die Änderungsschneiderei Kabacaoglu in der Oranienstr 35 aufgerufen. Das lief anscheinend ganz gut. Schon morgens um 8.30 Uhr rief die Hausverwaltung bei der Änderungsschneiderei an und wollte sie dazu bewegen die Anrufe abzustellen. Hier ein kleiner Bericht eines Nachbarn, der anrief:

Als erstes habe ich gegen 14 Uhr die Eigentümer Bauwerk Immobilien angerufen. Da gab es kein Freizeichen und schwupp war die Verbindung beendet. Auch bei mehrmaligen Versuchen das gleiche.

Bei der Hausverwaltung Krasemann ging die, für die Änderungsschneiderei Kabacaoglu zuständige, Sachbearbeiterin Virginia Malich sofort ans Telefon. Sie war schon etwas genervt, hielt sich aber im Zaum. Wie eine kaputte Schallplatte wiederholte sie immer wieder „ich darf keine Auskünfte an Dritte weitergeben, nein mein Chef kann ihnen auch nicht weiterhelfen“. Nachdem sie 5 mal aufgelegt und ich 4 mal wieder angerufen hatte, hatten wir beide das Gefühl, dass wir zumindest für diesen Tag keine Freunde mehr werden würden.

So rief ich bei der zentralen Telefonnummer der Hausverwaltung Krasemann (in Berlin) an. Das erste war „Änderungsschneiderei, das geht schon den ganzen Tag“ und auf mein Frage ob ich „wir geben keine Auskunft“ von Frau Malich so interpretieren kann, dass die Änderungsschneiderei gekündigt wurde, kam die Antwort sie seien nur die Hausverwaltung und würden nur machen was der Eigentümer will. Daraus schloss ich, dass die Hausverwaltung gar nicht kündigen will. Das teilte ich der Frau am Telefon mit was sie hörbar beruhigte. Nur um sie so dann umso mehr in Verzweiflung zu stürzen, als ich sagte das würde ich gleich dem Eigentümer Bauwerk Immobilien mitteilen.

Aber bei Bauwerk war das Telefon immer noch im Abwehrmodus.

So rief ich die Zentrale der Hausverwaltung Krasemann in Hannover an. Auch dort hatte man schon von der Änderungsschneiderei in Berlin gehört. Den Geschäftführer könnte ich leider, wegen Auswärtstermin, nicht sprechen, dafür aber Katrin Stöcker, seine Vertreterin oder was auch immer. Nachdem Frau Stöcker am Anfang des Gespräches darauf bestand, dss sie in Hannover rein gar nichts mit den Berliner Krasemanns zu tun hätten, näherten wir uns im Laufe des 15 minütigen Gespräches doch noch an. Frau Stöcker lobte mich ob meines nachbarschaftlichen Engagements und sagte auch sie finde, dass alteingesessene Läden den Flair des Kiezes ausmachen und bleiben sollten, da sie gut für die Verwertung sind. Auf meine Frage ob ihr Kreuzberg ein Begriff sei, sagte sie ja das wäre ein aufstrebender Bezirk. Auf meine Erwiderung, ich würde eher so Sachen meinen wie den 1. Mai, die Chaoten, Widerstand – kenne sie bestimmt aus dem Fernsehen – und dass es eher schlecht sei für das Image von Firmen wenn deren Namen in Kreuzberg öffentlich werden würden, kam sie doch ins Nachdenken. Als ich ihr dann noch erzählte Eigentümer hätten die Kündigung zweier Läden in den letzten Wochen nach Protesten zurück gezogen, sagte sie, ja sie wären natürlich auch beratend tätig für die Eigentümer, und sie würde das Thema beim nächsten Treffen mit der Berliner Hausverwaltung ansprechen. Ich riet ihr zur Eile, da die Kündigung bereits zu Ende Mai ergangen sei, und auch der 1. Mai vor der Tür stände…

Also als erster Auftakt war das bestimmt nicht schlecht, jetzt muss es halt weitergehen. Die Eigentümer Bauwerk Immobilien scheinen nicht so gerne zu telefonieren, sie suchen wohl eher das persönliche Gespräch und nach Hannover gibt es sicher Kontakte.

Ein Nachbar der Änderungsschneiderei Kabacaoglu

Bericht zur 2. Kiezversammlung am 21.3. im SO36

Auch zur 2. Kiezversammlung kamen wieder ca. 350 Nachbar*innen und Aktivist*innen. Der als Bantelmann-Laden bekannt gewordene 1000-kleine-Dinge-Shop aus dem Wrangelkiez konnte seinen Erfolg genauso feiern, wie die Bäckerei Filou aus der Reichenbergerstraße.

Ein Vertreter aus der Unterstützer*innengruppe GloReiche betonte, dass es die Vielfalt der Proteste war, die letztendlich zur „Verhandlungsbereitschaft“ der Eigentümer führte. Zwei Läden waren gerettet, viele neue kamen allerdings hinzu. Taekker, der Eigentümer der Lausitzerstraße 10 – der anfangs eingelenkt hatte – erweist sich doch als hammerharter Gegner. Noch scheint es, dass sich Taekker nicht für die Mieter interessiert, angesichts der vielen Millionen Gewinne, die er aus einem von der Stadt ehemals fast verschenkten Gebäude herausholen kann. Die Mieter*innen der Lause wollen sich weiter vernetzen und verwiesen auf die Abenddemo im Nordkiez am 22. April und kündigten weitere Aktionen an. Ähnlich und noch dramatischer liegt die nahende Katastrophe Kiezladen in der Friedelstraße 54. Sie zahlen bereits seit letztem Sommer keine Miete mehr und werden geduldet, rechnen aber mit dem Brief der Gerichtsvollzieherin bereits vor dem 1. Mai. Immer Sonntags findet vor der Friedel eine Kundgebung statt.

Aber es wurde nicht nur von bevorstehenden Zwangsräumungen geredet, sondern es wurden auch sofort Aktionen gegen diese gewalttätigste Form der Verdrängung geplant und verabredet. So soll die Änderungsschneiderei in der Oranienstraße 35 verschwinden. Dagegen findet noch diese Woche eine gemeinsame Telefonaktion bei den Verantwortlichen statt, indem der Kiez den Verantwortlichen mitteilt, was er davon hält. Einigkeit herrschte im Saal darüber, dass die Änderungsschneiderei auf gar keinen Fall verschwinden darf. Gerade diese Art der Konsumverweigerung gegen den Warenfetischismus muß hier im Kiez erhalten bleiben. Wir sind gespannt, wie die Verantwortlichen auf das Dialogangebot reagieren. Vor Weihnachten konnte gerade eine Zwangsräumung mittels einer Telefonaktion aufgehalten werden. Eine Münchener Immobilienfirma knickte damals schlußendlich ein.

Auch für den legendären Buchladen Kisch&Co ist noch keine Entwarnung in Sicht. Obwohl der Eigentümer Berggruen für seinen Kulturgeschmack weit über die Grenzen Berlins bekannt ist. So berichtete eine Frau davon, welche Rolle Berggruen in der Kulturszene in NewYork spielt. Ein Nachbar hatte bei der Berggruenholding nach der Kiezdemo im Februar ein Buch mit der Widmung „Können Sie ohne Bücher leben?“ vorbei gebracht. Update: Es gab eine Einigung zwischen Kisch & Co und Berggruen.

Um das Nachdenken und Besinnen auf die wichtigen Dinge im Leben zu vertiefen, wurde eine Kundgebung vor dem Büro der Nicolas Berggruen Holdings GmbH in der Fasanenstraße 77 am Freitag, dem 31.3. um 12 Uhr verabredet. Auch die Mieter*innen in den Häusern von Berggruen in Kreuzberg sollen dazu eingeladen werden. Anregungen will man sich bei der aktuellen Ausstellung im Berggruenmuseum mit dem Titel „Confrontation“ holen.

Bereits organisierte Mieter*innen aus der Otto-Suhr-Siedlung und von der DeGeWo rund um den Marianenplatz sprachen von flächendeckenden Mieterhöhungen durch die fast alle Mieter*innen jetzt von Verdrängung bedroht sind. Die Wut im SO36 errrreichte den Siedepunkt. Man verabredete sich für eine clandestine Aktion bei Verantwortlichen und beendete den Abend mit einer Sponti vor der Tür. Eins wurde klar an diesem Abend, Kreuzberg verteidigt sich und steht zusammen und es werden immer mehr, die von Verdrängung bedroht sind und sich wehren. Die Polizei war schnell mit Mannschaftsstärke aufgefahren, kurzzeitig stand man sich auf der Oranienstraße Auge in Auge gegenüber, drehte um und war auch vom Heini aus bereits abgeriegelt, Scheinwerfer blendeten. Aber dann fand sich doch noch ein Verantwortlicher für die Polizei und gemeinsam ging man bis zum Kotti. Im Nachgang wurden zwei Festnahmen gemeldet, unter anderem wegen Vermummungsgefahr mit einem gelben Schal mit roter Paspel. Der Schal wurde von der Polizei beschlagnahmt. Der Repressionsfonds vom Bündnis Zwangsräumung verhindern steht bereit. Denn wenn bereits ein gelber Schal mit roter Paspel zum Zwecke der Vermummung herhalten muß, dann scheint Kreuzberg noch zu retten sein.

Kundgebung für Kisch & Co

Freitag, 31.3.2017, 12.00 Uhr
Fasanenstr. 77, 10623 Berlin

In der Fasanenstr. 77 ist das Büro der Nicolas Berggruen Holdings GmbH. Die will den Buchladen Kisch & Co in der Oranienstraße 25 rausschmeissen. Es geht nur um einige Euro Mieterhöhung, die aber für Kisch & Co zuviel sind.

Wir wollen das die Berggruen Holding den Mietvertrag zu Konditionen verlängert, die für Kisch & Co tragbar sind.

Der Nachmieter, Schickmicki Brillenladen Ace & Tate, sagt er will vom Mietvertrag abspringen, weil er von den Protesten gehört hat. Ob das stimmt, könnt ihr hier nachfragen: Alte Schönhauser Str. 42, 10119 Berlin, Telefon 030 215 029 49.

Unten ist eine Liste mit Berggruen-Häusern in Kreuzberg. Wenn ihr in der Nähe wohnt, flyert und plakatiert dort. Eigentümer mögen das gar nicht, wenn Mieter*innen über ihre Praktiken informiert werden.

Berggruen-Häuser in Kreuzberg: Bergmannstr. 102/103, Stresemannstr. 68-78, Hagelberger Str. 53/54, Heckmannufer 10/Taborstr. 14, Hornstr. 23, Katzbachstr. 29/Kreuzbergstr. 32, Kohlfurter Str. 41/43, Kohlfurter Str.45/Kottbusser Str.13, Köpenicker Str. 195/Skalitzer Str. 73, Köpenicker Str. 20, Lausitzer Platz 48/Eisenbahnstr. 48, Mehringdamm 53-57, Oranienstr. 185, Oranienstr. 187, Oranienstr. 25, Ritterstr. 9-19, Planufer 88, Skalitzer Str. 104, Wilhelmstr. 138/139

Plakat/Flyer zum runterladen.

Do., 23.3. // Telefon-Aktion für Änderungsschneiderei Kabacaoglu


Die Änderungsschneiderei Kabacaoglu in der Oranienstr 35 ist zum 31.5.17 gekündigt. Wir wollen, dass die Kündigung zurückgenommen wird. Deshalb rufen wir am Donnerstag, den 23.3.2017 die Eigentümer und die Hausverwaltung an. Wir haben diese Aktionsform schon einmal gemacht und hatten damit Erfolg. Wichtig ist, dass viele Leute anrufen und ihre Meinung sagen.

Kündigung der Änderungsschneiderei Kabacaoglu verhindern!

Die Änderungsschneiderei Kabacaoglu in der Oranienstr. 35 gibt es bereits seit 1985. Jetzt wurde ihr zum 31.5.17 gekündigt. Vorher gab es nie Stress aber im letzten Jahr kaufte die Bauwerk Immobilien das Haus. Anscheinend zu einem teuren Kaufpreis, den sie auf Kosten der Mieter*innen wieder einfahren wollen. Das können sie aber vergessen. Auch viele Kund*innen sind solidarisch mit der Änderungsschneiderei. Wir fordern, dass die Änderungsschneiderei den Mietvertrag verlängert bekommt. Zu für sie tragbaren Konditionen.

Wann wollen wir anrufen:

Am Donnerstag 23.03.17 werden wir alle gemeinsam die Eigentümer Bauwerk Immobilien und die Hausverwaltung Krasemann anrufen und fordern, den Mietvertrag zu verlängern. Macht mit, nur gemeinsam können wir den nötigen Druck aufbauen!

Wen rufen wir an?

Die Eigentümer Bauwerk Immobilien GmbH
Kronberger Str. 12, 14193 Berlin
Telefon: 030 / 887 142 17,
Geschäftsführerin Anke Polster

Die Hausverwaltung Krasemann Immobilien Management Berlin GmbH
Pistoriusstraße 6a, 13086 Berlin,
Telefon: 030 / 927 053 0
Sachberarbeiterin Virginia Malich 030 / 927 053 24

Hauptstelle in Hannover: Immobilien Management Hannover GmbH
Telefon: 0511 / 283 97-0
Geschäftsführer Stefan Buhl

Wie rufen wir an?

Freundlich und bestimmt. Ihr könnt euch einen anderen Namen geben und eure Rufnummer unterdrücken wenn ihr anonym bleiben wollt. Wir freuen uns auch wenn sich etwaige Journalist*innen und/oder “wichtige” Menschen beschweren.

Wütend ohne persönlich zu werden. Bitte bedenkt, die Person am Telefon ist meistens nicht für die Kündigung verantwortlich. Unser Ziel ist es Chaos zu stiften, die Leitungen lahm zu legen und nicht Mitarbeiter*innen zu beleidigen.

Sehr wahrscheinlich werden die Mitarbeiter*innen schnell auflegen, ruft dann einfach wieder an und wieder und wieder…

Was könnt ihr sagen?

Beispiel: Hallo mein Name ist XXX könnte ich den Chef / die Geschäftsführerin sprechen?
Ich habe von der Kündigung der Änderungsschneiderei Kabacaoglu in der Oranienstr. 35 erfahren. Ich bin empört und empfinde es als menschenverachtend einer Familie die Existenz zu vernichten und sie nach fast 40 Jahren auf die Straße zu setzen. Ich fordere sie auf, den Mietvertrag umgehend zu verlängern!

Denkt euch gerne was eigenes aus!

Mailt uns eure Erfahrungen an zwangsraeumungverhindern@riseup.net

Sa., 25.2. // 2500 Menschen bei Demonstration gegen Verdrängung

Heute haben über 2500 Menschen gegen Verdrängung in Kreuzberg
demonstriert. Die Demonstration startete um 14 Uhr am Heinrichplatz und zog zu mehreren bedrohten Läden. Dort wurden jeweils Redebeiträge gehalten und die Ladenbetreiber schilderten ihre Situation. Der Buchladen Kisch & Co, das Projektehaus Lausitzer 10, das Cafe Filou, der Laden der Friedel54 und der Laden Bantelmann sind gerade akut von einer Zwangsräumung bedroht.

Die Lausitzer 10 konnte schon von einem ersten Erfolg berichten. Der
Vermieter hat sich auf Verhandlungen eingelassen. Der Sprecher der
Lausitzer 10 führte dies auch auf die solidarische Unterstützung durch die Nachbarschaft zurück.

Sarah Walter meint zur Demonstration: „Wir hatten nur 300 Teilnehmer angemeldet, aber viel mehr kamen heute zu unserer Demo. In Kreuzberg sind viele Menschen von steigenden Mieten und Verdrängung betroffen, die Wut ist groß. Die heutige Demonstration macht Mut.“

Die Proteste gegen die Kündigungen werden weitergehen. Jeden Samstag findet um 16 Uhr eine Kundgebung vor dem Laden Bantelmann statt, am 21.3. folgt erneut eine Kiezversammlung. Mehrere Initiativen sind in Kreuzberg aktiv geworden, es wird vielfältige Aktionen geben.

David Schuster sagt: „Die Demonstration war auch eine klare Ansage an die Vermieter. Denn die Nachbarschaft in Kreuzberg wehrt sich
entschlossen und gemeinsam gegen Kündigungen und Zwangsräumungen.“

2. Kiezversammlung gegen Verdrängung im SO36

* 2. Kiezversammlung gegen Verdrängung
* Dienstag, 21.3.2017, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
* SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg

Mieterinnen und Mieter werden aus ihren Wohnungen verdrängt. Aber auch Läden und Gewerbe sind bedroht. Mietparteien der DeGeWo wehren sich gegen unverschämte Mieterhöhungen, Die Otto-Suhr-Siedlung wird durch die Deutsche Wohnen mit Modernisierungsmaßnahmen drangsaliert .

Der-alles-mögliche-Laden Bantelmann in der Wrangelstrasse
*, das Cafe Filou in der Reichenberger-/Glogauerstraße**, der Buchladen Kisch & Co in der Oranienstrasse sind von Kündigung betroffen und die Lausitzerstraße 10/11 ist vielleicht vom Verkauf und Umwandlung in Lofts bedroht. Aber alle wollen nicht kampflos aufgeben und wir werden sie dabei unterstützen.

Bei der 2.Kiezversammlung wollen wir schauen, wie der aktuelle Stand ist und was die Proteste bisher gebracht haben. Wir wollen konkrete Aktionen vorschlagen, den Mythos SO36 wieder unterfüttern und schauen ob und wie wir die Kiezversammlung verstetigen können.

* Update:
Bantelmann hat einen 3-Jahres Mietvertrag bekommen. Das ist eine Erfolg der vielfältigen Proteste. Ein Grund mehr zur Kiezversammlung zu kommen und weiter zu machen.

** Update 2:
Auch das Cafe Filou hat Aussicht auf einen Mietvertrag. Es gibt also bei der Kiezversammlung noch was zu feiern. Aber bei den weiterhin bedrohten Projekten und Mieter*innen noch genug Gründe sich zu organisieren und weiter zu kämpfen.

Mobi für die 2. Kiezversammlung
Ein Plakat oder Flyer für die Kiezversammlung zum selber ausdrucken und aufhängen oder verteilen gibts hier zum download.

Kiez-Demo gegen Verdrängung // 25.2. // Heinrichplatz

Kiez-Demo gegen Verdrängung
Samstag, 25.2. // 14:00 Uhr
Heinrichplatz // Berlin-Kreuzberg

In Kreuzberg sind mehrere Läden akut räumungsbedroht. Der Laden Bantelmann in der Wrangelstraße, die Bäckerei Filou in der Reichenberger Straße und der Buchladen Kisch & Co sind akut räumungsbedroht. Auch M99 und das Projektehaus in der Lausitzerstraße 10 sind weiterhin gefährdet, auch wenn es erste Verhandlungserfolge gab. Bei allen Fällen ist klar, dass die Vermieter mit ihrem Eigentum mehr Profit machen wollen und deswegen die bisherigen Läden loswerden wollen. In Berlin steigen die Mieten rasant an, immer mehr Menschen, aber auch viele kleine Läden werden verdrängt. Häufig kommt es auch zu Zwangsräumungen – die gewalttätigste Art der Verdrängung.

Das Profitstreben der Vermieter verändert die Kieze. In Kreuzberg können sich häufig nur noch Restaurants oder Luxusläden die extremen Mieten leisten. In der Reichenberger Straße gibt es so z.B. keinen Bäcker mehr, das Angebot für Menschen mit geringem oder mittleren Einkommen wird geringerer. Die steigenden Mieten machen das Leben immer schwerer.

Aber viele Menschen wehren sich gegen diese Zustände. Es konnten schon einige Zwangsräumungen durch solidarische Aktionen verhindert werden. Die bedrohten Läden in Kreuzberg haben sich zusammengeschlossen und es gab eine gemeinsame Kiezversammlung. 350 Menschen kamen zur Versammlung und wollten aktiv werden gegen die Verdrängung. Nun folgt eine Demonstration zu den betroffenen Läden. Die Demo soll ein Zeichen der Solidarität senden und die Nachbarschaft informieren.

Wir bleiben alle!

Demo-Route: Heinrichplatz, Oranienstraße, Adalbertstraße, Kottbusser Tor, Reichenberger Straße, Lausitzer Straße, Wiener Straße, Forster Straße, Reichenberger Straße, Glogauer Straße, Wiener Straße, Görlitzer Ufer, Görlitzer Straße, Cuvry Straße, Wrangelstraße, Abschluss vor Bantelmann Wrangelstraße.

Die Kiezversammlung im SO36 am 9.2.

Am 9. Februar trafen sich ca. 350 Menschen im SO36 zu einer ersten Kiezversammlung.

Aktuell stehen 4 Orte kurz vor der Räumung. So berichteten die Betreiber des Ladens Bantelmann aus der Wrangelstraße, dass sie Ende März den Laden verlassen sollen. Damit wäre das vielfältige Angebot für kleines Geld für immer aus dem Kiez verbannt. Das würde vor allem die Mieter treffen, die sich die weiter steigenden Mieten bald nicht mehr leisten können. Ähnlich sieht es bei der Bäckerei Filou aus der Reichenbergerstraße aus. Der Eigentümer macht auf „Nachhaltigkeit“, aber vom Protest der Anwohner*innen lässt er sich bisher nicht beeindrucken. Die nächste Chance dafür ist diesen Sonnabend um „Fünf vor zwölf“ (Uhrzeit und Motto zugleich) vor dem Bäcker an der Kreuzung Reichenberger/Glogauer.

Einen Etappensieg hatten tags zuvor die Lause 10 erreicht. Taekker hat den Vertrag mit Engel und Völkers aufgekündigt. Der hatte das Grundstück für 19 Mio vermarkten wollen, das noch vor einiger Zeit dem Bezirk gehörte. Taekker hatte es für etwas mehr als 3 Mio dem Bezirk abgekauft.

Ähnliche Gewinnhoffnungen führten auch bei dem Buchladen Kisch & Co. zur Kündigung. Der Eigentümer erhöhte die Miete auf 20Euro/qm. Obwohl der Buchladen noch mit einem Gegenangebot von 18Euro/qm mit dem Vermieter ins Gespräch kommen wollte, hatte der in der Zwischenzeit bereits einen neuen Mieter gefunden.

Schnell wurde in der Kiezversammlung klar, dass ein Kiezgedächtnis aus Besetzerzeiten noch aktivierbar ist. In SO36 hat das Kapital immer auch einen Namen. Die Adressen der von Gewinnsucht getriebenen Vermieter wurden auf Plakate geschrieben, einige Protestformen wieder in Erinnerung gebracht. Nach einer regen Stimmung kam der Vorschlag, diese Kiezversammlung zu wiederholen. Auch das Bedürfnis nach mehr Zeit zum gemeinsamen Planen kam auf. 3 Tage vor dem 1. Mai wolle man nun eine Dauerassamblea auf einem der Plätze im SO36-Kiez veranstalten.

In der Zwischenzeit probiert sich ein ganzer Kiez in Protestlaune zu schaukeln. Am Ende bot sich die aktuelle „Ton Steine Scherben“ an, um den 1. Mai herum zu spielen. Bei den Älteren im Saal kam die Erinnerung wieder auf, dass damals nach den Scherbenkonzerten immer ein Haus besetzt wurde. Für dieses Mal ging man in Kleingruppen in die Nacht.

Zur Demo am 25. Februar wurden zahlreich die frisch aus dem Druck angelieferten Plakate und Flyer mitgenommen. Wer die Kiezversammlung verpasst hat, kann schnell den Anschluß an die Bewegung finden, indem mensch Plakate bei Kisch & Co. in der Oranienstraße abholt und klebt.

Proteste im SO36 sind immer auch zum Selbermachen.