Verdrängt in Berlin – Folge 9: Papierkrieg vor Gericht

Schon vor dem Gerichtstermin gab es Neuigkeiten im Zwangsräumungsprozess der WG aus der Dubliner Straße. So räumte der Anwalt der Hauseigentümer im Klageerwiderungsschreiben ein, dass der neuen Hausverwaltung keinerlei Mieterakten von vor 2013 vorlägen. Die jetzige Hausverwaltung hat also seit 2 Jahren keinen wirklichen Durchblick über die Mietverhältnisse. Für diese Unwissenheit müssen nun die Mieter*innen bezahlen. Außerdem tauchten in dem Schreiben Anmerkungen zu vertraulichen Akten aus anderen Zwangsräumungsprozessen auf und die (finanziellen) Daten anderer Mietparteien aus dem Haus wurden nicht geschwärzt. Dieses gleichsam fragwürdige wie stümperhafte Vorgehen des Anwalts ist ein starker Beweis für seine moralischen und fachlichen „Qualitäten“.

Doch am 03.11.2015 war es dann endlich soweit. Die Stars aus „Verdrängt in Berlin“ konnten im Amtsgericht Wedding live beobachtet werden. Der kleine Raum war voll von solidarischen Menschen, die gebannt die erste Gerichtsverhandlung verfolgten. Im Angesicht eines solchen Publikums wirkte der Richter aufgeregt während seines ersten Auftrittes in der Daily Soap. Die Verhandlung dauerte jedoch nur 20 min und verlief weitgehend ergebnislos. Beide Seiten legten ihre Positionen dar. Danach einigten sich die Anwälte und der Richter darauf, die Unklarheiten im weiteren Papierkrieg und einer weiteren Gerichtsverhandlung zu klären. Glücklicherweise wurde der WG schon vorher die Übernahme ihrer kompletten Prozesskosten bewilligt. Sie kann also weiteren Verhandlungen entspannter entgegen sehen.

Es bleibt also weiter spannend!

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