Pressemitteilung von Zwangsräumung verhindern vom 4. April 2014
Zwangsräumung erneut mit Großaufgebot der Polizei durchgesetzt. Während die Gerichtsvollzieherin in einem Streifenwagen von Demonstrant*innen blockiert wurde, bringen Polizisten Waldemar gewaltsam aus seiner Wohnung und nehmen ihm den Schlüssel ab. Protest auf der Straße wächst weiter.
Heute früh gab es eine Zwangsräumung in der Neuköllner Wissmannstraße. Bereits um 6:30Uhr gab es im Innenhof eine Sitzblockade von 15 Unterstützer*innen. Um 7:00Uhr rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an und fuhr mit 9 Mannschaftswagen direkt vor das Haus. Gegen 7:15Uhr begann die Polizei die Personen raus zu tragen. Bereits gestern suchte die Polizei Waldemar drei mal auf und versuchte einschüchternd auf ihn einzuwirken. Auf der Herrmannstraße, der Rückseite des Häuserblocks, wo Zugänge über den Hinterhof sind, standen in jedem Hauseingang Polizei.
Um 8:30Uhr als sich bereits 250 Menschen zum Protest versammelt hatten, wollte die Polizei die Gerichtsvollzieherin in einem Streifenwagen vor das Haus fahren. Allerdings reagierten die Menschen an der Absperrung und kesselten den Polizeiwagen ein. Wir gehen davon aus, dass gleichzeitig Polizisten Waldemar gewaltsam aus der Wohnung brachten und ihm den Schlüssel abnahmen. Waldemar wurde geräumt, weil das Jobcenter Sanktionen gegen ihn verhängt hatte und er deswegen verspätet seine Miete zahlen musste.
Im Anschluss zogen die Demonstrant*innen in einer Spontan-Demonstration los, am Herrmannplatz attackierte die Polizei den Demozug erstmals und es gab erste Festnahmen. Kleinere Gruppen zogen weiter durch den Reuterkiez.
Waldemar bedankte sich bei allen Unterstützer*innen für ihre Solidarität.
Da es einige Personalienfeststellungen und Festnahmen gab sind Leute bei der GeSa, Tempelhofer Damm vor Ort.
Am Wochenende gehts weiter mit Diskussionen auf dem „Berliner Ratschlag“