Am Donnerstag, den 20.02.2014, verhinderten 300 Nachbar_innen und Aktivist_innen die Zwangsräumung von Kalle im Kölner Agnesviertel. Seit 5 Uhr morgens blockierten sie die Straße und den Treppenaufgang des Hauses Fontanestr. 5. Dabei erhielt die bunt gemischte Menge solidarische Unterstützung aus der Nachbarschaft in Form von Transpis, Getränken und Essen. Samba-Band und das Revolutionäre Streichquartett sorgten zusätzlich für gute Stimmung.
Um 8 Uhr erschien, wie angekündigt, der Gerichtsvollzieher mit einigen wenigen Polizisten. Sie wurden mit lautstarker Ablehnung empfangen und zogen sich darauf hin zurück. Ein Großaufgebot der Polizei mit 50 Einsatzfahrzeugen hielt sich in der Nähe auf. Um 11.30 Uhr entschieden Gerichtsvollzieher und Polizei die Räumung auszusetzen. Es war klar, dass aufgrund der entschiedenen Blockade eine Räumung nur mit massiver Gewalt durchzusetzen gewesen wäre und das über Stunden. Im Gegensatz zur Berliner Politik, deren Antwort auf hohe Mieten und Zwangsräumungen mehr Polizei lautet, ist die Kölner Politik etwas zurückhaltender.
Da die Zwangsräumung von Kalle nur ausgesetzt ist, wird sich zeigen wie die Polizei beim nächsten Räumungsversuch agieren wird. Die Blockierer_innen werden auf jeden Fall wiederkommen. Und wie die Erfahrung gezeigt hat, werden es nach einer erfolgreichen Blockade noch wesentlich mehr. Denn wie sagte eine 75-jährige Nachbarin von Kalle: „Wir lassen uns viel zu viel gefallen.“ Genau! Wird Zeit, dass wir uns gemeinsam wehren und dass das durchaus erfolgreich sein kann hat der gestrige Tag gezeigt.
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