Unterstützt eure Nachbarin aus der Manteuffel Str. 89!

Kommt zu ihrem Kündigungsprozess am
Mittwoch, den 5. Februar 2014, 11:30 Uhr
ins Landgericht in der Littenstraße, Raum 3807!

Für von Zwangsräumung betroffene MieterInnen ist diese Solidarität sehr wichtig. Die Erfahrung zeigt: RichterInnen und AnwältInnen arbeiten sorgfältiger und von Zwangsräumung bedrohte MieterInnen stärkt es den Rücken, wenn viele Leute da sind. Und auch die anwesenden EigentümerInnen sehen, dass ihre MieterInnen nicht allein sind und sie nicht alles tun und lassen können, was sie wollen. Denn die Nachbarschaft schaut zu und solidarisiert sich.

So auch bei Frau W. Sie wohnt seit fast 30 Jahren in der Manteuffelstraße in Kreuzberg. Erst gehörte das Haus dem Senat, dann wurde es an die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft BEWOGE verschenkt, 2004 wurde es privatisiert. Der neue Eigentümer Zeynel Balki vertrieb nahezu alle AltmieterInnen. Die gleich große Nachbarwohnung kostet jetzt das dreifache der Miete, die Frau W. zahlt.

Beim Ausbau des Dachgeschosses kam es 2008 zu Schäden in der Wohnung von Frau W. In Absprache mit einem Anwalt des Mietervereins minderte sie die Miete. Der Anwalt soll die Minderung zu hoch angesetzt haben, dies führte zu Mietschulden, zur Kündigung und zum Räumungsurteil. Doch weil das dem Eigentümer noch nicht reichte, hat er eine Eigenbedarfsklage hinterhergeschickt.

Wir sind empört! Folgt nun nach der Privatisierung öffentlicher Wohnungen die Zwangsräumung? Dürfen EigentümerInnen ihre vermieteten Wohnungen verrotten lassen und die letztlich selbstverursachten Mietminderungen als Kündigungsgrund gegen ihre MieterInnen instrumentalisieren um anschließend teurer neu zu vermieten?

Nein! Wir haben die Nase voll! Wir lassen uns nicht widerstandslos rumschubsen! Wir wollen eine andere Stadt und ein selbstbestimmtes Zusammenleben jenseits von Profitmaximierung, Verwertung und Verdrängung!

Die Richter des Landgerichts waren am 2. Dezember 2013 in der Wohnung und haben alle noch sichtbaren Mängel vor Ort besichtigt. Viele NachbarInnen haben die Ortsbesichtigung mit einer Kundgebung vor dem Haus begleitet. Der Mieterin hat dies sehr viel Mut gemacht. Nun wird weiter verhandelt. Unterstützen wir sie!

Kommt alle zum Prozess ins
Landgericht Berlin, Littenstr. 12-17, 10179 Berlin, Raum 3807
Mittwoch, 05. 02.2014, 11:30 Uhr