Berlin: Haus in Lichtenberg besetzt – Transpiaktion Prenzlauer Berg – Hausbesetzung in Kreuzberg – Europäischer Aktionstag


Haus in Lichtenberg besetzt – Europäischer Aktionstag

Am Samstag den 19.10.2013 wurde eine ehemalige Polizeiwache in der Rathausstraße 12 in Berlin Lichtenberg von obdachlosen Menschen besetzt. Der Berliner Senat verweigerte eine politische Lösung und schickte die Polizei, um die Besetzung zu unterbinden.

Die Polizei hinderte viele weitere Menschen daran, das Gebäude zu betreten. Es versammelten sich ca. 200 Menschen vor dem Gebäude. Die Besetzerinnen und Besetzer wurden nach vier Stunden geräumt.

Die Obdachlosigkeit in Berlin wird damit weiterhin ignoriert. Unter den Menschen, welche den Wohnraum dringend benötigen, sind auch viele Familien. Steigende Mieten und Armut führen dazu, dass immer mehr Menschen in Berlin keine Wohnung bezahlen können. Die heutige Aktion sollte deswegen den Druck erhöhen, allen Menschen in Berlin ein Dach über dem Kopf, das Recht auf Wohnen, zu garantieren.

Das Gebäude befindet sich im Besitz des Liegenschaftsfonds, also des Landes Berlin. Das Land Berlin ist mit seiner Politik für die miserablen Lebensbedingungen von vielen Menschen in Berlin mitverantwortlich.

Obdachlose rumänische Familien, die sich an der Aktion beteiligten, sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Hier kommen verschiedene Ausgrenzungsprinzipien zusammen: Armut, aber auch rassistische Diskriminierungen. Die Ordnung von Arbeitsmarkt und Migration zusammen mit den Verwertungsinteressen im Wohnungsmarkt lassen uns keine andere Wahl als uns selbst zu organisieren und zu gegenseitig zu helfen.

Gemeinsam werden immer mehr Menschen deswegen aktiv und greifen zu Aktionsformen des zivilen Ungehorsams.

Am europäischen Aktionstag Wohnen sollte so ein Zeichen gegen die neoliberale Politik auf allen politischen Ebenen, gesetzt werden. Weil mit unseren Häusern in allen europäischen Ländern Profit gemacht wird, gibt es immer mehr Obdachlosigkeit bei gleichzeitig bestehendem spekulativem Leerstand, Zwangsräumungen und unerschwinglichen Mieten.

Indymedia: [B] JETZT! Besetzung von leerstehendem Wohnraum durch vormals obdachlose Familien, Rathausstr. 12. Berlin-Lichtenberg

Bilder:
Flickr Photostream von Andreas Potzlow
Flickr Photostream von pm_cheung

Presse:
neues Deutschland: Berlin: Polizei räumt von Familien besetztes Haus
Berliner Zeitung (DPA-Text): Polizei räumt kurzzeitig besetztes Haus in Berlin-Lichtenberg
rbb-online: Alte Polizeiwache spontan besetzt – und von Polizei geräumt
Tagesspiegel: Linke besetzen altes Polizeigebäude

Zu den Presseberichten stellen wir fest:

Falschdarstellung Besetzung Lichtenberg
In der Presse wird teilweise behauptet, die Polizei hätte die alte Polizeiwache Lichtenberg aufgrund Strafanzeige durch Hauseigentümer, den Berliner Immobilienfonds, geräumt. Diese Darstellung ist falsch. Es wurde sofort nach der Besetzung um 14 Uhr geräumt und die BesetzerInnen festgehalten und erkennungsdienstlich behandelt. Die Strafanzeige erfolgte erst um 16:30 Uhr durch einen mündlich bevollmächtigten des Berl. Immob Fonds.
Zu diesem Zeitpunkt war der Großteil der BesetzerInnen bereits wieder frei.

Prenzlauer Berg: Aktion zum int. Tag f Recht auf Wohnen

gefunden auf Indymedia: http://de.indymedia.org/2013/10/349462.shtml

AktivistInnen haben heute an mehreren Häusern in Prenzlauer Berg/Mitte mit Transparenten auf Leerstand hingewiesen. Ein solidarischer Beitrag zum europäischen Aktionstag für das Recht auf Wohnen.

Das Haus in der Torstraße in Mitte steht seit vielen Jahren leer. Eine isländische Immobilenfirma hat dort ihr Geld verscherbelt und die Wohnungen nach und nach entmietet. Momentan ist zwar unklar, wem der Gebäudekomplex gehört, die MieterInnen werden aber weiter gestresst, auszuziehen. Das gleiche gilt für das Haus in der Kastanienallee, wo die AktivistInnen ein 6 Meter langes Tranpsi mit der Aufschrift: Luxussanierung? Beetzen hilft! angebracht haben.

In der Winsstraße in Prenzlauer Berg wohnen zwar noch einige MieterInnen, aber hier versucht die bekannte und gehasste Immobilenfirma Ziegert, die Wohnungen zu entmieten und in Eigentum umzuwandeln, um ihre Gewinnmargen zu erhöhen. Wie berichtet wurde, ist es den AktivistInnen etwas peinlich, dass sie bei der Aktion auch die unter der leerstehenden Wohnung liegende Wohnung verdunkelt haben (s. Foto). Aber vielleicht haben die verbliebenen MieterInnen ja Verständnis und finden an ihrem Haus einen geeigneteren, aber sichtbaren Platz…

Schöne Aktion… macht auch in eurer Nachbarschaft auf Leerstand aufmerksam… besetzen hilft!

Hausbestzung Oranienstraße 40 -10999 Berlin

gefunden auf Indymedia: http://de.indymedia.org/2013/10/349460.shtml

Hausbestzung Berlin JETZT Oranienstraße 40 -10999 Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit möchten wir bekannt geben, dass wir das leerstehende Gebäude Oranienstraße 40 -10999 Berlin eingezogen sind.

In der Stadt Berlin steigen die Mietpreise konstant an, während viele Gebäude und Objekte leerstehen und langsam verfallen. Gleichzeitig herrscht ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum;

Wir erklären uns solidarisch mit allen anderen Aktionen, die heute in ganz Europa dieses Recht einfordern und aktiv leben. Die Stadt sind wir! Die Stadt gestalten wir!

Soweit mal die Berichte aus Berlin. Falls ihr noch von weiteren Aktionen wisst, dann schreibt uns einfach ne Mail…

Twitter: #19O
Infos gibts auch auf der Seite von wirbleibenalle.org

Infos zu den anderen Aktionen
, die in zahlreichen Städten in ganz Europa liefen findet ihr auf: http://europeandayofactionforhousingrights.wordpress.com/