Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ ist solidarisch mit der KvU
Wer kennt sie nicht, die KvU, die „Kirche von Unten“?
Man muss nicht in der Umweltbibliothek gewesen sein oder Silvio Meier noch persönlich gekannt haben, vielleicht geht man auch nur zur Vokü oder zum Konzert oder einfach nur zum „abhängen“ hin. Denn die KvU ist sich in ihrem Prinzip zwischen Subkultur und Politik immer treu geblieben.
Als sich 1987 auf dem evangelischen Kirchentag der DDR ein Raum für offene Jugendarbeit im Rahmen der „Kirche von Unten“ bildete und wenig später ein Konzert angegriffen wurde, war der Grundstein für eine lange Tradition gelegt: selbstbestimmt gegen Ausgrenzung kämpfen und dabei sich selbst näher kommen, um seine Kultur zu entwickeln.
Jetzt kämpft die KvU gegen ihre eigene Ausgrenzung.
Die Hausverwaltung Ernst G. Hachmann mit Bürositz in der Westfälischen Straße in Berlin hat bereits die Arkonahöfe in der Kremmener Str 9-11 entmietet. Der Eigentümer, die IMMOWERT Arkonahöfe Berlin GmbH, hinter der sich der bereits bekannte Simoncic verbirgt, plant auch an diesem Standort hohe Profite aus der Rendite.
Die KvU hält tapfer durch und lässt sich weder mit Gerichtsverfahren noch spontanen Aktionen des Eigentümers einschüchtern. Für eine Kontaktaufnahme zur friedlichen Wende im Geschehen ist die KvU mit ihren Freunden bereits bis nach Wien gefahren.
Aber weder in der Rechtslage, noch im persönlichen Ermessen des Eigentümers gibt es scheinbar eine Chance für die KvU. Auch die Politik hat, entgegen ihren eigenen Verlautbarungen, bisher keine Ersatzräume angeboten. Wie auch, wenn vorher alles privatisiert und zu Geld gemacht wird, nur um die Banken zu retten und teure Flughäfen und Schlösser zu bauen.
Aber wenn Politik und Profitwirtschaft versagen,
dann wächst der Widerstand und die Solidarität. Ein Projekt, dass gegen ein überholtes System gekämpft hat, wird sich vom vermeintlichen Sieger nicht räumen lassen. Nun muss die viel gerühmte Demokratie und Zivilgesellschaft – für die es sich gelohnt hat 1989 in der DDR auf die Straße zu gehen und unerschrocken den Drohungen der Staatsmacht und seinen Polizeibütteln zu trotzen – zeigen, wie demokratisch sie dem zivilen Ungehorsam entgegentritt?
Darum ruft das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ zur sofortigen Blockade auf,
wenn die KvU vom Eigentümer bedroht wird. Niemand ist 89 auf die Straße gegangen, um sich jetzt von den Miethaien räumen zu lassen. Die Freiheit, die verprochen wurde, ist jetzt in der Pflicht zu zeigen, was sie hält. Darum suchen wir immer noch den Dialog. Ansonsten wollen wir 800 Polizisten und einen Hubschrauber, denn eure Legitimation ist unser gutes Gewissen!
Dank unserer solidarischen Strukturen sind wir ganz kurzfristig mobilisierbar.
Aber ACHTUNG: noch ist die Zeit, zu verhandeln. IMMOWERT kann die Pläne ändern, die Politik kann Ersatzräume anbieten, man kann die Grundbücher verbrennen oder leere Räume nutzen, kreativ und dialogbereit.
Denn der Trend zur Verdängung ist anhaltend und international,
ob der Schokoladen, die Linie 206, das Baiz oder die Pizzeria Anarchia, der Kampf gegen das Kapital hat viele Anlässe und viele Funken machen aus einem Bauprojekt den Kampf für eine andere Gesellschaft mit der Frage, wie wollen wir leben, wenn wir es selbst in die Hand nehmen? Das haben viele in den Jahren in der KvU schon mal geprobt, darum „Hände weg von der KvU“, das Modell ist ansteckend.
Die KvU in ihrer Tradition zur unerschrockenen politischen und kulturellen Geschichte könnte dieser Funke werden.
Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ ruft alle seine Freunde auf, achtet auf die SMS, schaut auf unseren Blog, achtet auf die Ankündigung.
Blockade für die KvU – Wir Kommen!
Wer noch auf die sms – Kette möchte, einfach Nummer an unseren Blog schicken,
P.S. man kann 10 oder 100 oder 1000 Leute überwachen, aber dann wird aus einem angeblich kriminellen Akt des Widerstandes nur noch ziviler Ungehorsam, die Massen kann man nicht kriminalisieren.