Monatsarchiv: August 2012

Volles Programm am 1. September

ab 15 Uhr: Reichenberger Strasse (Kreuzberg): Kiezfest
Dieses Jahr findet bereits das 4. Reichenberger Kiezfest statt.
Dieses unkommerzielle Straßenfest wird in enger Zusammenarbeit mit den Bewohner_innen des Kiezes organisiert. Von 15.00-22.00 Uhr wird es ein buntes Musik- und Unterhaltungsprogramm sowie einige Infoständestände geben, die sich unter anderem mit dem Thema Mieterhöhungen im Kiez beschäftigen werden.

18 Uhr am Gecekondu auf dem Kotti:
Die Gruppe Avanti hat Aktivist_innen aus Spanien eingeladen, die dort in einer Bewegung aktiv sind, die gemeinsam Zwangsräumungen verhindern.
Die Aktivist_innen berichten über ihren Kampf, der vor dem Hintergrund geplatzter Immobilienblasen und unsozialen Krisenbekämpfungspaketen einige Erfolge erkämpfen konnte.
Hintergrundinformationen.

Zu Besuch in der Stillen Strasse

Am Sonntag, den 19.08., haben die Besetzer_innen der Stillen Strasse zum kennenlernen nach Pankow geladen. Nuriye nahm mit einigen Freund_innen den Sonderzug nach Pankow und so haben wir dem Mosaik gegenseitiger Solidarität ein weiteres Steinchen hinzugefügt. Junge, Alte, Besetzer_innen, Mieter_innen, Hausprojekte, Pankower oder Kreuzberger – wir lassen uns nicht spalten und wir lassen uns nicht verdrängen. Gemeinsam sind wir stark: Ob Nuriye, ob Kalle – wir bleiben Alle!

RBB Abendschau 18.08.2012: Frau Cengiz gegen Zwangsräumung

Aus der Anmoderation: Der Alptraum wird für immer mehr Menschen zur realen Bedrohung: Steigende Mieten und Vertreibung aus dem Kiez. Auch Frau Cengiz blüht das. Ein 30-jähriges Berufsleben liegt hinter ihr. Sie ist schwerbehindert und zog vor 17 Jahren nach langer Suche in eine behindertengerechte Wohnung.

Der Eigentümer hat bis auf drei Wohnungen den ehemaligen Sozialbau entmietet und verkauft jetzt Eigentumswohnungen für 3.700 Euro/qm.

Wir besuchen Herrn Thalers Schloß

Der Vorstand der Falstaf Vermögensverwaltung AG, Dr. Georg Thaler, sammelt Schlößer – bisher hat er 4. Eines der 4 ist das Schloß Schenkendorf im gleichnamigen Ort bei Berlin. Am 07.08.2012 haben wir das Schloß besucht und die ansässige Bevölkerung mit Plakaten und Flyern über den Schloßherrn aufgeklärt. Auch haben wir Erkundigungen eingezogen wie die Bevölkerung zur Enteignung des, seit Erwerb durch Thaler, ungenutzten Schloßes steht. Die Idee der Enteignung stieß bei den Bewohner_innen Schenkendorfs auf eindeutig positive Resonanz.

Brief an Politiker_innen

Folgender Brief wurde am 9. August 2012 an Politiker_innen und Behörden verschickt. Bisher haben nur wenige geantwortet. Ihr könnt den Brief gerne auch verschicken oder fragt doch bei denen mal nach, die noch nicht geantwortet haben…

Betreff: Ihre Unterstützung für zwangsräumungsbedrohte Nuriye Cengiz

Sehr geehrter Herr Frau,

die schwerbehinderte Nuriye Cengiz wohnt im Haus Maybachufer 18 in Berlin-Neukölln in einem ehemaligen sozialen Wohnungsbau. Diese viel zu teuer errichteten Häuser sind mit dem Wegfall der Anschlussfinanzierung dem freien Marktgeschehen überlassen. Mehr noch als im normalen Mietrecht droht dem Mieter zweimal jährlich eine Mieterhöhung. Wegen widerrechtlicher fristloser Kündigung durch die Falstaf Vermögensverwaltung AG droht Nuriye Cengiz nun die Obdachlosigkeit. Allerdings gibt es weder behindertengerechte Wohnungen noch preiswerten Wohnraum, wie Sie sicher auch schon bemerkt haben.

Nuriye Cengiz ist schwerbehindert und zog 2005 nach langer Suche und einer 2jährigen Behördenodyssee in die behindertengeeignete Wohnung ein. Sie fühlt sich in ihrer Wohnung und ihrem Kiez zuhause. Hier kann sie sich angstfrei mit ihrem Rollstuhl bewegen und viele Leute kennen sie und bieten ihr Unterstützung an. Ohne dieses soziale Netzwerk ist Nuriye Cengiz aufgeschmissen.

2008 erwarb die Falstaf Vermögensverwaltung AG, Schlüterstr. 4, 10625 Berlin, das Haus. Bis auf Nuriye Cengiz und 2 weitere Mietparteien ist das Haus bereits entmietet und die Wohnungen wurden von der Falstaf Vermögensverwaltung AG als Eigentumswohnungen verkauft.

Nuriye Cengiz wehrt sich dagegen, aus ihrer Wohnung geräumt zu werden. Viele Menschen sind solidarisch mit Nuriye Cengiz und unterstützen ihren Kampf. Nuriye Cengiz ist kein Einzelfall, aber an der Solidarität mit ihrer Situation baut sich bereits ein Bündnis auf, heute trifft es Nuriye Cengiz und morgen trifft es Dich.

Bitte setzten sie sich dafür ein, dass Nuriye Cengiz in ihrer Wohnung bleiben kann. Nehmen sie Kontakt mit dem Vorstand der Falstaf Vermögensverwaltung AG, Georg Thaler, auf oder nutzen sie ihre politischen Möglichkeiten Nuriye Cengiz zu einer geeigneten Wohnung in der näheren Umgebung zu verhelfen, so dass ihre sozialen Kontakte erhalten bleiben.

Über Ihre Hilfe und eine baldige Rückmeldung würden wir uns freuen und verbleiben bis dahin mit freundlichen Grüßen

Bündnis für Frau Cengiz

Politiker_innen und Behörden an die der Brief geschickt wurde:

Dr. Susanna Kahlefeld (geantwortet)
Direktkandidatin der Grünen für Wahlkreis 2 Neukölln
susanna.kahlefeld@gruene-neukoelln.de
mobil: 01525 / 785 06 80

Anja Kofbinger, MdA Berlin (geantwortet)
Direktkandidatin der Grünen für Wahlkreis 1 Nord-Neukölln
Abgeordnetenhaus von Berlin
Niederkirchnerstr. 5
10111 Berlin
anja.kofbinger@gruene-fraktion-berlin.de
Fon: +49 30 2325 2437
Fax: +49 30 2325 2409

Bernd Szczpanski
Bezirksstadtrat, Abteilung Soziales
bernd.szczepanski@bezirksamt-neukoelln.de
Karl-Marx Alle 83
Zimmer A 349,
Tel 90239-2240 Fax ~9045

Heinz Buschkowsky
Bezirksamt Neukölln von Berlin
Karl-Marx-Str. 83
12043 Berlin – Neukölln
Bzbm@bezirksamt-neukoelln.de

Kreisbüro der SPD,
Sonnenallee 124,
Tel: 902392300

Thomas Blesing
Bezirksstadtrat Abteilung Bauen, Natur und Bürgerdienste
Karl-Marx-Str. 83
12040 Berlin
Telefon: (030) 90239 2261
Fax: 90239 2393
E-Mail: bau@bezirksamt-neukoelln.de

Bezirksamt Neukölln, Abt. für Soziales und Bürgerdienste // mail kam zurück
Frau Schürzmann, Zimmer N 1003
AZ: Soz. 2112-250848
Tel 90239-2609
Buege@bezirksamt-neukoelln.de

Bezirksamt Neukölln, Abt. Soziales, Wohnen, und Umwelt
Frau Trotz, Zimmer N1006
030 / 6809 – 4294
Karl-Marx-Str. 85
12040 Berlin
AZ: Soz S0821120074041
bau@bezirksamt-neukoelln.de

BA Neukölln
Gleichstellungsbeauftragte
Sylvia Edler
Karl-Marx-Str. 83, Zi. A 51a/52
12040 Berlin
fon: 90239-3555/2595
fax: 90239-2445
gleichstellungsbeauftragte@bezirksamt-neukoelln.de
www.berlin.de/ba-neukoelln/gleichstellungsbeauftragte
Aktuelle und ehemalige Hausverwaltung

Halina Wawzyniak
Mitglied des Deutschen Bundestages
Bürgerbüro
Mehringplatz 7
10969 Berlin
Telefon: (030) 259281-21
Telefax: (030) 259281-31
E-Mail: halina.wawzyniak@wk.bundestag.de
Öffnungszeiten des Bürgerbüros:
Dienstag, Mittwoch und Freitag 9.30 – 15.00 Uhr
Montag und Donnerstag 11.00 – 18.00 Uhr

Minka Dott // mail kam zurück
sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Abgeordnetenhaus von Berlin
2325-2588
dott@linksfraktion-berlin.de

Ülker Radziwill
Sprecherin für Senioren- und Sozialpolitik der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus
info@uelker-radziwill.de
…Seit 20.03.2012 bin ich auch Mitglied im Ausschuss Arbeit/Integration/Frauen.Ich habe mir diese Kombination ausgesucht, weil ich meine politischen Schwerpunkt weiterhin in der Sozial-, Mieten-, Integration und Seniorenpolitik setzen werde.

Mario Czaja
Senators für Gesundheit und Soziales
Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales
Oranienstraße 106
10969 Berlin
pressestelle@sengs.berlin.de
Tel.: (030) 9028-0

Cem Özdemir
Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Bundesgeschäftsstelle
Platz vor dem Neuen Tor 1
10115 Berlin
E: cem.oezdemir@gruene.de
T: 030 28442 135
F: 030 28442 235

von der Kundgebung

Hier das ausführliche Interview mit Frau Cengiz auf der Kundgebung in der Schlüterstr. 4 in Berlin-Charlottenburg am 02.08.2012:

Bericht Kundgebung gegen Zwangsräumung

Am Donnerstag, den 2.8.2012, hat das „Bündnis für Frau Cengiz“ zu einer Kundgebung in der Schlüterstr. 4 in Berlin-Charlottenburg aufgerufen. 60-80 Leute kamen zur Kundgebung, die gegenüber dem Firmensitz der Falstaf Vermögensverwaltung AG stattfand und solidarisierten sich mit Nuriye Cengiz, die von der Falstaf mit miesen Tricks aus ihrer Wohnung vertrieben werden soll.

Die Kundgebung von 15 bis 17 Uhr, gut bewacht durch die Polizei, informierte in Redebeiträgen zur Situation von Frau Cengiz, zum MieterInnenprotest von Kotti&Co, zum sozialen Wohnungsbau, zur Umwandlung in Eigentumswohnungen und die Möglichkeiten der Politik, Mietsteigerung und Verdrängung zu verhindern.

Revolutionäre Lieder von Geigerzähler und Detlev K. heizten die kämpferische Stimmung der Teilnehmer_innen an, die immer wieder mit lauten Sprechchören der Falstaf ihren Unmut kund taten. Dies führte auch dazu, dass die in der Gegend wenigen Passanten, fast alle stehenblieben und im Gespräch und mit Flyern informiert wurden.

Auch Frau Cengiz trug mit ihrer kämpferischen Art und ihrem Humor zu der solidarischen Stimmung bei. Abgerundet wurde das ganze noch durch das kleine Strassentheaterstück „Hungern für die Miete“, in dem die menschenverachtende Wohnungssituation von HartzIV-EmpfängerInnen thematisiert wurde.

Vielen Dank an alle Unterstützer_innen und alle die da waren!

Film über die Kundgebung

Protest gegen drohende Zwangsräumung und Verdrängungsprozesse in Berlin
http://www.jungewelt.de/2012/08-04/044.php

Nuriye und Kalle wollen bleiben
http://www.taz.de/Gentrifizierungsgegner-in-Berlin/!98829/

Bericht auf Indymedia
http://de.indymedia.org/2012/08/333369.shtml