7. Kiezversammlung gegen Verdrängung // Di., 30.10., 19.30 Uhr // SO36

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7. Kiezversammlung gegen Verdrängung
Dienstag, 30.10.2018, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg
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Wir wollen mehr Druck von unten! Gegen den Mietenwahnsinn, gegen vermieterfreundliche Gerichte, gegen Investoren. Gegen die Politik, die schützend ihre Hand über das Eigentum hält. Gegen Großprojekte und Start Ups, die weiterhin unsere Kiezstrukturen bedrohen.

Es bewegt sich schon einiges. Mieter*innen und Gewerbetreibende organisieren sich in ihren Häusern, Besetzer*innen wehren sich gegen Leerstand. Andere suchen Formen, wie z.B. Community Land Trust, um Häuser und Gewerbe dem Markt zu entziehen.

In der Kiezversammlung wollen wir den Widerstand bestärken und verstärken. Lasst uns bei der nächsten Besetzung mit 1000 Leuten vor dem Haus stehen. Sorgen wir mit solidarischen Menschen dafür, dass Gerichte bei Mietprozessen aus allen Nähten platzen!

Auch der Google Campus in Kreuzberg erwartet weiterhin sehnsüchtig unseren Widerstand, um endlich leise Tschüß sagen zu können. Die kollektive Besetzung der Baustelle durch die Nachbar*innen im September war dafür ein starkes Zeichen! Lasst uns da weitermachen. Kommt zur Kiezversammlung. Bringt Genossinnen, Freunde und Nachbarinnen mit!

Hier gibt’s Flyer und Plakate zum runterladen, ausdrucken, verteilen.

Do., 11.10., 9:45 // Solidarische Gerichtsbegleitung wg. absurder Kündigung

Donnerstag, 11.10.2018, 9:45 Uhr
Amtsgericht Mitte, R2807, Littenstr. 12-14

N. wurde ohne vorige Abmahnung fristlos aus der Wohnung nach fast 30jähriger Mieterschaft gekündigt, wegen vermeintlicher Verwahrlosung und beschädigter Bausubstanz.

Die Wohnung ist nach der vorübergehenden Verunreinigung wieder sauber, an der fristlosen Kündigung wird festgehalten.

Aus diesem Grund findet vor den Amtsgericht Mitte, Littenstr. 12-14 , ein Prozess zur Zwangsräumung von N. statt.

Kommt solidarisch zum Gerichtsprozess am 27.9.2018!

Termin: Donnerstag, den 27.9.2018 +++ 11.30 Uhr +++ Amtsgericht
Tempelhof-Kreuzberg +++ Möckernstr. 130 +++ Saal 258 Altbau.

Nach jahrelangem Mobbing und Diskriminierung durch
den Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG (BWV) hat
der BWV nun Frau C. fristlos gekündigt. Der konkrete
Anlass waren seit 13 Jahren unbeanstandete Blumenkästen,
die plötzlich angeblich nicht befestigt sein sollten und
einer angeblichen Tätlichkeit gegen zwei Mitarbeiter
des BWV, die ihre Blumenkästen gewaltsam entfernten
und wegwarfen.
Aus diesem Grund findet vor den Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg,
Möckernstr. 130, ein Prozess zur Zwangsräumung von C, statt.

Füllt den Gerichtssaal mit eurer Anwesenheit und unterstützt C.
gegen die zunehmende Vermieterwillkür und zeigt dem Gericht,
dass wir Mieter*innen uns das nicht mehr bieten lassen.

Demonstration Liebig34 verteidigen! Sa. 29.09. | 18:00 | Wismarplatz

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Demonstration Liebig34 verteidigen!
Samstag 29.09., 18:00 Uhr
Wismarplatz, Berlin-Friedrichshain
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Ein Stachel im Fleisch des Kapitals

Das Hausprojekt Liebig34 ist mit anderen Häusern und Initiativen im Friedrichshainer Nordkiez Teil des Widerstandes gegen Aufwertung und Verdrängung. Immer wieder lodern dort Kämpfe gegen die kapitalistische Stadt und deren Vertreter*innen von Eigentum, Politik und Polizei auf. Der Widerschein der Kämpfe ist in der ganzen Stadt gern gesehen und die Freude bei unzähligen Mieter*innen über den widerspenstigen Nordkiez ist groß. Die Liebig34 ist Teil dieses antikapitalistischen Widerstandes aber auch noch etwas eigenes. Etwas eigenes als anarcha-queeres Hausprojekt in feministischer Selbstverwaltung. Aber eben nicht zurückgezogen als bloß antipatriarchales Projekt sondern eingebettet in die Kämpfe gegen Gentrifizierung, Staat und Kapitalismus!

Gegen die Stadt der Reichen und ihre Unterstützer*innen in der Politik

Wie viele andere Hausprojekte in Friedrichshain ist die Liebig34 ein Überbleibsel der Häuserkämpfe der 1990er Jahre. Damals wurde das Haus mit einem Pachtvertrag legalisiert. Dieser läuft im Dezember 2018 aus und der Eigentümer Padovicz will ihn nicht verlängern. Padovicz ist ein Paradebeispiel für den Ausverkauf der Stadt an wenige Reiche. Und er ist ein Paradebeispiel dafür wer die Bedingungen dafür schafft – die Politik. Kommunale Wohnungsbaugesellschaften warfen Padovicz ganze Wohnblöcke zu Spottpreisen hinterher und der Berliner Senat überschüttete ihn jahrelang mit Sanierungsförderungen. Die Politik wollte eine Stadt mit schön sanierten Häusern mit schönen, reichen Menschen drin und nicht mit armen Schluckern. So wie heute auch, nur, dass die Politik heute Krokodilstränen über die hohen Mieten vergiesst und uns mit Beruhigungspillen wie der „Mietpreisbremse“ ruhigstellen will.

Wir sind nicht blöd – wir sind solidarisch!

Aber wir wissen wer die Stadt aufkauft und damit Profit macht und wir wissen auch wer die Vorraussetzungen dafür schafft. Und das wissen auch die meisten Mieter*innen. Zumindest wissen sie mit wem sie solidarisch sind. Das merken wir bei jeder Blockade einer Zwangsräumung. Die Nachbar*innen sind solidarisch mit den Zwangsgeräumten, nicht mit den Eigentümern, Gerichtsvollziehern, Politik oder der Polizei. Mieter*innen sind solidarisch und vernetzten sich. Sei es in Häusern, in Nachbarschaften oder bei gleichen Eigentümern wie Akelius, Deutsche Wohnen und eben auch Padovicz. Hohe Mieten und Verdrängung haben eben auch ihr Gutes. Denn an der Mietenfrage offenbart sich die ganze Barbarei des Kapitalismus: ein existenzielles Bedürfnis wie das nach einer Wohnung wird von Eigentum und Profitmacherei einfach plattgewalzt. Aber aus dieser Zumutung erwachsen eben auch Widerstand, Solidarität und direkte Aktionen. Und die Leidenschaft, die herrschenden Verhältnisse komplett umzuwerfen!

Alle auf die Straße am 29.9. – Liebig34 verteidigen!

Mehr Infos: liebig34.blogsport.de und padowatch.noblogs.org

Ergebnisse der 6. Kiezversammlung im SO36

Auf der 6. Kiezversammlung gab es den Schwerpunkt Googlecampus verhindern. Hier stellten drei, der gegen den Google-Campus aktiven, Initiativen sich und ihre Aktionen vor. Weiterer Schwerpunkt waren der Friedrichshainer Nordkiez mit dem Kampf des queerfeministischen Hausprojektes Liebig34 gegen den Spekulanten Padovicz, der sie Ende des Jahres aus ihrem Haus schmeissen will. Das hat erstmal dazu geführt, dass sie sich mit Mieter*innen anderer Padovicz-Häuser vernetzen. Ebenso aus dem Nordkiez stellte sich die Aktionsgruppe Rigaer Str. und ihren Kampf gegen die Luxusbauvorhaben der CG-GRUPPE mit ihrem durchgeknallten Chef und Namensgeber Christoph Gröner vor.

Auch die nähere und weitere Umgebung des SO36 kam mit der Vernetzung der Gewerbetreibenden der O-Strasse, Ora Nostra, und des Block 89 mit ihrem Staßenfest in der Kohlfurter Str. zu Wort. Der Block 89 gehört der berüchtigten Deutsche Wohnen, so war es naheliegend auf die Deutsche Wohnen enteignen Kampagne hinzuweisen und ihrer AG Starthilfe, die Workshops zur Organisierung von Mieter*innen-Widerstand gibt. Richtig! Organisiert euch und haut der Immobilien-Lobby bei Seehofers Mietengipfel die Häuser um die Ohren. Aber nicht nur da sondern 365 Tage im Jahr!

Vernetzung und Aktion

– Deutsche Wohnen enteignen
www.dwenteignen.de
AG Starthilfe wie gründe ich eine Mieter-Ini bei mir im Haus
Email: starthilfe@dwenteignen.de

– Vernetzung der Akelius-Mieter*innen
www.akelius-vernetzung.de
Erfahrungen an akelius-vernetzung@posteo.de

– Vernetzung der Padovicz-Mieter*innen
www.padowatch.noblogs

– Aktionsgruppe Rigaer Str. gegen Luxusbauvorhaben der CG-GRUPPE
https://nordkiezlebt.noblogs.org/rigaer-71-73-cg/

– Ora Nostra – Organisierung der Gewerbetreibenden der Oranienstrasse
– wöchentliches Treffen freitags 19:00, meistens im Hinterhaus Oranienstraße 34 1. oder 3. Stock
– Herbstaktion geplant, Arbeitstitel “Burgerland Avenue” mit dem “Monument der Gier” auf dem Heini

– Anti-Google-Campus Initiativen

– – Counter Campus
https://twitter.com/counter_campus

– – Google Campus verhindern
http://googlecampusverhindern.blogsport.de
email: googlecampusverhindern@riseup.net

– – Fuck off Google
https://fuckoffgoogle.de
https://wiki.fuckoffgoogle.de

NoGoogleCampus
www.google-ist-kein-guter-nachbar.de

– Aktionsidee Kreuzberg auf googlemaps komplett verpixeln zu lassen
– Empfehlungen alternative Suchmachinen zu Google (Einstellung der Sprache unter “Preferences”) https://search.fuckoffgoogle.net

Aktionen gegen den Investorenlobby-Mietengipfel von „Heimatminister Seehofer“
– jeden Dienstag 19:00 Vorbereitungstreffen im Kiezanker, Cuvrystr. 13/14
– 20.09. alternativer Gegengipfel
– 21.09. Seehofer Mietengipfel
– Gegenproteste 21.09.:
12:00-14:00 Camp mit Zelten auf Wiese zwischen Washingtonplatz und Kanzleramt
14:00-16:00 Kundgebung Washingtonplatz
16:00-19:00 Kulturprogramm

Termine

01.09. 14:00 Oranienplatz, Anti-Google-Campus-Demo
01.09. 14:00 Geländeerkundung Rummelsburger Bucht / Hauptstr.; parallel zum Wasserfest
08.09. ab 13:00 Seumestraßenfest mit Infostand Padowatch und um 18:00 Podiumsdiskussion (u.a. mit Padowatch, BMG, Florian Schmidt)
13.09. 20:00 New Yorck im Bethanien, offenes Treffen Google Campus verhindern
20.09. Alternativer Gegengipfel zu Seehofer
21.09. Seehofer Mietengipfel; Aktionstag und Kundgebung
22.09. 14:00-22:00 Staßenfest Kohlfurter Str. / Block 89, Deutsche Wohnen enteignen
27.09. 19:00 Zielona Gora; Film “Ungleichland” über Christoph Gröner, CG-Gruppe, anschl. Info-Veranstaltung der AG Rigaer 71-73 zu Bauvorhaben der CG Gruppe / Berlin und Protesten
29.09. 12:00 Alexanderplatz, Demo gegen Erdoganbesuch mit queer-feministischem Block
29.09. 18:00 Wismarplatz Demo gegen Padovicz und für den Erhalt der Liebig 34
05.10. solidarische Prozeßbegleitung für Betroffene aus einem Padovicz-Haus: Die Verhandlung findet statt am 5.10., um 11.15 Uhr, Stock/Raum: III/3123, Littenstr. 12-17, 10179 Berlin. Vor Gericht wird die Mieterin und ihr Anwalt, sowie der Anwalt von Padovicz (Wrobel) erscheinen. Es ist ein Zivilrechtsprozeß. Es gibt Zuschauer-Reihen. Lasst uns um 10:45 Uhr vor dem Gericht treffen. Achtung: Der Zugang zum Gericht ist Leuten vorbehalten, die einen Ausweis dabei haben.

Aufruf vom Bündnis Zwangsräumung verhindern zur Google Campus verhindern Demo

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Demonstration – Google Campus und Co verhindern!
Samstag, 01.09.18 // 14 Uhr // Oranienplatz, Kreuzberg
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Google will in unsere Nachbarschaft ziehen – in das Umspannwerk in der Ohlauerstraße oben am Kanal in dieses Backsteingebäude. Viele Nachbar*innen laufen bereits Sturm dagegen. Aber ist Google wirklich so gefährlich? Kann meine Suchmaschine gefährlich für mich werden, wenn sie in meiner Nachbarschaft wohnt?

Google steht für ein Prinzip: das Prinzip der Vermarktung von Kreativität. Man nehme Räume biete sie jungen Menschen an und nennt das Start up. Was nach einer Starthilfe klingt, ist aber nur wie eine Melkgenehmigung für eine Kuh, weil man ihr die Spielwiese bietet. Gute Ideen bringen Profite und diese schöpft Google ab, indem sie „Kreativräume“ ermöglicht. Was als Partnerschaft und Entwicklungshilfe daher kommt, ist in Wahrheit eine Vereinnahmung unter monopolistischen Googlebedingungen. Und wenn die Raupe Profit sich in unserem Kiez erst einmal eingenistet hat, dann frisst sie sich dumm und dämlich bis nichts mehr übrig ist von uns.

Ein Beispiel aus der Praxis des Bündnisses Zwangsräumung verhindern. Der Begründer von TRIVAGO – ein Hotelvergleichsportal, das dir das Gefühl gibt, du buchst immer das Schnäppchen – ist damit so reich geworden, dass er sein Geld in Immobilien angelegt hat. In einer Wohnung steht nun eine Zwangsräumung an, weil die Mieter Mietminderung wegen kaputter Heizung und anderer Mängel geltend machten. Die Hausverwaltung nahm das zum Anlass für eine fristlose Kündigung wegen angeblicher Mietschulden. Das Gericht folgte dem Anliegen des Eigentümers, weil aus der Sicht des Richters die Miete noch vergleichsweise gering war und dafür eben keine funktionierende Wohnung zu haben sei. Nun droht der Familie die Zwangsräumung, der Mann todsterbenskrank. Aus Rente und prekärer Beschäftigung wird keine Wohnung weit und breit zu finden sein. Die Anzahl wohnungsloser Familien nimmt seit einiger Zeit rasant zu. In Düsseldorf titelte die Wirtschaftswoche „Trivago-Gründer gehen an die Börse. Mit Happiness nach New York“ Für die Mieter aber heißt das, mit Hilfe der Polizei auf die Straße. Aber genau dagegen stehen wir auf und werden zur Blockade der Zwangsräumung mobilisieren – achtet auf Ankündigungen.

…und Google? Wo ist die nächste Aktion? – Lass mal googlen!

Richtig, wir alle sind gefangen in den widersprüchlichen Strukturen, die aus jedem Bedürfnis Profite schlagen und dennoch natürlich praktisch sind. Das Internet war eine Revolutionierung unserer Vernetzung. Aber unter kapitalistischen Bedingungen, in denen einige Wenige immer reicher werden und um des Profitwillens viele andere Menschen einfach entsorgen wollen, liegt es an uns eben diese Verhältnisse neu zu gestalten. Wir haben nichts gegen Suchmaschinen und Internet, wir haben auch nichts gegen sanierte Wohnungen, aber immer dann wenn Ausbeutung und Zwangsräumung unser Leben dominieren will, stehen wir auf und sagen STOPP! Nicht mit uns.
Unsere Kreativität gehört uns, denn solidarische Nachbarschaften und lebendige Kieze sind unsere Zukunft.

Kommt auf die Straße und lasst Google wissen, was wir von ihnen halten.

Route der Demonstration: Oranienplatz – Adalbertstraße – Kotti – Kottbusser Straße – Kottbusser Damm – Weserstraße – Reuterplatz – Reuterstraße – Pflügerstraße – Friedelstraße – Ohlauer Straße

Weitere Infos: googlecampusverhindern.blogsport.de

6. Kiezversammlung gegen Verdrängung // Do., 30.8., 19.30 Uhr // SO36

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6. Kiezversammlung gegen Verdrängung
Donnerstag, 30.8.2018, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg

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Unsere Offensive von unten im Stadtteil ist nach wie vor angesagt. Die Demo gegen den Mietenwahnsinn im April diesen Jahres mit über 25 000 Teilnehmenden ging aus unserer letzten Kiezversammlung hervor – ein tolles Ergebnis, nur reicht es leider nicht. Denn bezahlbarer Wohnraum ist nicht mehr, Obdachlosigkeit kann also alle treffen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind – von daher sagen wir: „Wir schaffen bezahlbaren Wohn- und Gewerberaum“ – über das „Wie“ müssen wir reden!

Und: Wir haben die realistische Chance den geplanten Google-Campus aus dem Kiez zu jagen. Es gibt Gerüchte, dass sie mit soviel Widerstand nicht gerechnet haben. Der kapitalistische Digitalkonzern bleibt uns leider insgesamt erhalten, aber ein kleiner Kratzer wäre es schon.

Fast täglich fangen neue Hausgemeinschaften an, sich zu organisieren, manche vernetzen sich schon wie die Deutsche Wohnen-, Akelius- und die Padovic-Häuser und sie wollen sich dem kapitalistischen Vermarktungs- und Verdrängungswahn entziehen oder die Eigentümer gleich ganz enteignen.

Am 21.9. veranstaltet der Heimatminister Seehofer einen Mietengipfel im Kanzleramt – eine gute Gelegenheit ihm Kante zu zeigen, was wir von der Politik und der Lobby drumherum halten.

Kommt also zahlreich und motiviert und bringt all eure Freund*innen und Nachbar*innen mit!

Zwangsräumung in Berlin-Treptow trotz Protesten mit Polizei durchgesetzt

Die Gerichtsvollzieherin hatte sich für Mittwoch, den 15.8.2018, 11.00 Uhr in der Kiefholzstraße 8 in 12435 Berlin angekündigt um einen Mieter zwangszuräumen. Kurz vorher erreichten ca. 70 Nachbar*innen und Aktivist*innen des Bündnis Zwangsräumung verhindern das Haus. Dort trafen sie auf eine Vertreterin der Hausverwaltung und den Schlüsseldienst. Da die Hausverwaltung sich nicht auf Gespräche einliess wurden kurzerhand beide Hauseingänge blockiert.

Die Hausverwaltung informierte die Gerichtsvollzieherin und diese die Polizei. Diese traf erst mit einem Polizeibus ein und forderte angesichts der Blockierenden weitere Einsatzkräfte an. Diese trafen nach und nach ein, am Ende waren ungefähr 6 Einsatzfahrzeuge und 60 Polizisten vor Ort. Diese sperrten die Straße in beide Richtungen und behinderten selbst Pressevertreter am Betreten.

Weitere Gesprächsversuche mit der Hausverwaltung und der Gerichtsvollzieherin scheiterten an deren Hartherzigkeit. Auch der Hinweis, dass die soziale Wohnhilfe am Morgen bei dem Mieter war, und sich um eine Wohnung kümmern wollte, half nicht. Beide bestanden vehement auf der Räumung.

Gegen 14 Uhr forderte der Einsatzleiter die Blockierenden auf den Weg zur Zwangsräumung freizumachen. Andernfalls würden sie nach einer Personalienfeststellung Anzeigen wegen Behinderung einer Amtshandlung und Widerstand gegen Polizeibeamte erhalten. Die Blockierenden lehnten es ab die Hauseingänge frei zu machen. Daraufhin verhandelte der Einsatzleiter mit Hausverwaltung und Gerichtsvollzieherin.

Anscheinend ergebnislos, da er ein weiteres Mal das Ende der Blockade forderte. Auf Wunsch des Mieters, der Repressalien der solidarischen Nachbar*innen und Aktivist*innen vermeiden wollte und dessen Hauptanliegen es war Öffentlichkeit bei der Zwangsräumung herzustellen, wurde die Blockade aufgelöst. Die Polizei griff trotzdem die abziehenden Leute an und es kam zu zwei kurzzeitigen Festnahmen. Die Zwangsräumung wurde dann letztendlich gegen 14.15 Uhr durchgeführt.

Anna Weber vom Bündnis Zwangsräumung verhindern: „Wir freuen uns, dass so viele Leute zur Blockade kamen und sich der Gerichtsvollzieherin entgegenstellten. Auch wenn es heute leider nicht geklappt hat, haben wir in der Vergangenheit gesehen, dass, wenn wir uns solidarisch wehren, wir Zwangsräumungen verhindern können. Wir werden auch weiterhin gemeinsam Zwangsräumungen blockieren!“

Und Tim Riedel vom Bündnis ergänzt: „Wie überall in Berlin tobt auch, im einst verschlafenen Kunger-Kiez, seit einigen Jahren die Aufwertung und Verdrängung. Aber auch hier organisieren sich Nachbar*innen und schon seit langer Zeit gibt es hier verschiedene Initiativen, die sich gegen hohe Mieten wehren. Mit unserem solidarischen Kampf setzen wir auch rechter Hetze und Spaltung unsere Idee einer Stadt für Alle entgegen.“

Zum Hintergrund

Frank wohnt seit 2004 in der Kiefholzstr. 8 in 12435 Berlin. 2015 wurde das heruntergekommene Haus an die ERNO Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG aus Hamburg verkauft. Diese nahm einige Reparaturen vor, vieles blieb aber auch in schlechtem Zustand. So ist die Heizung in der Küche defekt, die Böden und das Bad sind reparaturbedürftig, die gesamte Wohnung ist allgemein in einem schlechten Zustand. Trotzdem wollte der neue Eigentümer die Miete erhöhen. Dem stimmte Frank nicht zu und wurde verklagt. Der Klage wurde durch ein Versäumnisurteil Recht gegeben als Frank länger in Urlaub war. Wären die Schäden in der Wohnung beseitigt worden, hätte Frank der Mieterhöhung zugestimmt. Da dies nicht passierte bezahlte er die alte Miete und wurde fristlos und fristgerecht gekündigt. Die fristlose Kündigung konnte er durch Zahlen der Mietschulden abwenden, die fristgerechte jedoch nicht. Dies führte zu einem gerichtlichen Räumungsurteil.

Do., 26.7. // 14.50 Uhr // Berufungsverhandlung gegen Räumungsklage

Berufungsverhandlung gegen Räumungsklage
Donnerstag, 26.07., 14.50 Uhr
Landgericht Littenstr. 12 – 17, Raum 3807

Carlo und ich sind im August 2010 in unsere jetzige Wohnung gezogen. Im Dezember 10 stellten wir den ersten Schimmelbefall an einer Außenwand fest, den wir natürlich dem damaligen Vermieter GSW sofort meldeten. Es wurde Chlorfarbe darüber gestrichen. Nach und nach breitete sich an allen Außenwänden Schimmel aus bedingt durch bauliche Schäden. Es wurden seitens des Vermieters keine nachhaltigen Reparaturarbeiten durchgeführt. Auch nach der Übernahme der GSW durch die Deutsche Wohnen wurden die Schäden nicht behoben. Man räumte uns 30%ige Mietminderung ein. Gegen die völlig überhöhten Betriebskostenabrechnungen legten wir jährlich Widerspruch ein, allerdings sind diesbezüglich von anwaltlicher Seite Fehler gemacht worden.

Nachdem seit 2015 alle Außenwände und Einrichtungsgegenstände in Küche, Schlafzimmer und Kammer massiv mit Schimmel befallen waren, minderten wir auf anwaltlichen Rat die Miete für ein halbes Jahr um 100 %. Daraufhin erhielten wir im September 2016 eine fristlose und ordentliche Kündigung und Räumungsklage. Wir machten die ganze Sache öffentlich (Spiegel TV, BZ, Berliner Kurier, SAT 1 Frühstücksfernsehen, Abendschau…). Bei einer Begegnung mit dem Sprecher der Deutsche Wohnen Herrn Marko Rosteck sagte dieser vor Zeugen zu mir: “Weil ihre Geschichte so öffentlich gemacht wurde, werden wir an ihnen und Herrn Korte ein Exempel statuieren!“

Es folgten mehrere Gerichtstermine und eine Wohnungsbesichtigung durch die Richterin, die danach erkrankte. Ein Protokoll darüber gibt es bis dato nicht. Die neue Richterin sah sich unsere über 1000 eingereichten Fotos nicht mal an. Das Urteil fiel im März 2018 im Sinne der Deutsche Wohnen.

2017 wurde das Gelände, auf welchem sich unser Wohnhaus befindet, von der Deutsche Wohnen an einen Investor (Project Immobilien) verkauft. Dieser beabsichtigt nicht, von dem Urteil Gebrauch zu machen, wahrscheinlich, um nicht ins schlechte Licht gerückt zu werden, da sie nicht nur auf unserem Gelände, sondern in ganz Berlin hochpreisige Eigentumswohnungen bauen wollen und dafür so wenig Widerstand und schlechte Presse wie möglich haben möchten. Die DW forderte sogar telefonisch die PI auf, uns zu räumen!

Wir sind in Berufung gegangen und haben die erste Verhandlung vor dem Landgericht Littenstr. 12 – 17 am Donnerstag, 26.07. um 14.50 Uhr im Raum 3807. Wir würden uns sehr freuen, wenn viele Menschen zu dem Prozesstermin kommen, um zu zeigen, dass solch ein Umgang mit Mietern nicht gebilligt wird.

Bericht der 2. Runde für die „Planungszelle von unten“

Am Sonntag (15.07.2018) ging es in die 2. Runde für die „Planungszelle von unten“. Bei bestem Wetter wurde erstmal gemütlich gefrühstückt und die Tagesordnung festgelegt. Wir durften auch wieder neue Gesichter begrüßen, für die es zwischenzeitlich eine kleine Führung gab. Wir zogen ein kurzes Resümee zur 1.Planungszelle, bei dem sehr deutlich wurde, wie super die gelaufen ist. Die viele Solidarität, der Esprit und die Ideenfindung hat uns alle positiv überrascht!
Für die ″Neuen″ unter uns wurde kurz noch erklärt, welche Ziele wir verfolgen, wo die Schwerpunkte liegen und wofür wir die Unterstützung Vieler brauchen.

Seit dem letzten Treffen gab es aber auch einige wichtige Neuigkeiten, die wir verkünden konnten und die auch für unser weiteres Vorgehen von Bedeutung sind.

Nachdem gegen 13.00 Uhr die Architektin Theresa Keilhacker eingetroffen war, ging es auch gleich in die Arbeitsgruppen, in denen diesmal 2 Schwerpunkte behandelt wurden. Die Ergebnisse wurden im Anschluss zusammengetragen und Aufgaben, die möglichst bis zum 3. Treffen der Planungszelle erledigt werden sollen, verteilt.

Es war wieder ein spannender und, wie wir finden, ein sehr effektiver und ideenreicher Tag, den wir mit Gegrilltem und Gitarrenmusik ausklingen ließen.