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Demonstration Liebig34 verteidigen!
Samstag 29.09., 18:00 Uhr
Wismarplatz, Berlin-Friedrichshain
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Ein Stachel im Fleisch des Kapitals
Das Hausprojekt Liebig34 ist mit anderen Häusern und Initiativen im Friedrichshainer Nordkiez Teil des Widerstandes gegen Aufwertung und Verdrängung. Immer wieder lodern dort Kämpfe gegen die kapitalistische Stadt und deren Vertreter*innen von Eigentum, Politik und Polizei auf. Der Widerschein der Kämpfe ist in der ganzen Stadt gern gesehen und die Freude bei unzähligen Mieter*innen über den widerspenstigen Nordkiez ist groß. Die Liebig34 ist Teil dieses antikapitalistischen Widerstandes aber auch noch etwas eigenes. Etwas eigenes als anarcha-queeres Hausprojekt in feministischer Selbstverwaltung. Aber eben nicht zurückgezogen als bloß antipatriarchales Projekt sondern eingebettet in die Kämpfe gegen Gentrifizierung, Staat und Kapitalismus!
Gegen die Stadt der Reichen und ihre Unterstützer*innen in der Politik
Wie viele andere Hausprojekte in Friedrichshain ist die Liebig34 ein Überbleibsel der Häuserkämpfe der 1990er Jahre. Damals wurde das Haus mit einem Pachtvertrag legalisiert. Dieser läuft im Dezember 2018 aus und der Eigentümer Padovicz will ihn nicht verlängern. Padovicz ist ein Paradebeispiel für den Ausverkauf der Stadt an wenige Reiche. Und er ist ein Paradebeispiel dafür wer die Bedingungen dafür schafft – die Politik. Kommunale Wohnungsbaugesellschaften warfen Padovicz ganze Wohnblöcke zu Spottpreisen hinterher und der Berliner Senat überschüttete ihn jahrelang mit Sanierungsförderungen. Die Politik wollte eine Stadt mit schön sanierten Häusern mit schönen, reichen Menschen drin und nicht mit armen Schluckern. So wie heute auch, nur, dass die Politik heute Krokodilstränen über die hohen Mieten vergiesst und uns mit Beruhigungspillen wie der „Mietpreisbremse“ ruhigstellen will.
Wir sind nicht blöd – wir sind solidarisch!
Aber wir wissen wer die Stadt aufkauft und damit Profit macht und wir wissen auch wer die Vorraussetzungen dafür schafft. Und das wissen auch die meisten Mieter*innen. Zumindest wissen sie mit wem sie solidarisch sind. Das merken wir bei jeder Blockade einer Zwangsräumung. Die Nachbar*innen sind solidarisch mit den Zwangsgeräumten, nicht mit den Eigentümern, Gerichtsvollziehern, Politik oder der Polizei. Mieter*innen sind solidarisch und vernetzten sich. Sei es in Häusern, in Nachbarschaften oder bei gleichen Eigentümern wie Akelius, Deutsche Wohnen und eben auch Padovicz. Hohe Mieten und Verdrängung haben eben auch ihr Gutes. Denn an der Mietenfrage offenbart sich die ganze Barbarei des Kapitalismus: ein existenzielles Bedürfnis wie das nach einer Wohnung wird von Eigentum und Profitmacherei einfach plattgewalzt. Aber aus dieser Zumutung erwachsen eben auch Widerstand, Solidarität und direkte Aktionen. Und die Leidenschaft, die herrschenden Verhältnisse komplett umzuwerfen!
Alle auf die Straße am 29.9. – Liebig34 verteidigen!
Mehr Infos: liebig34.blogsport.de und padowatch.noblogs.org