PM: Refugee-Schule Ohlauer Straße – große Solidarität, Alternativen zur Räumung
Bereits über 450 Nachbar*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Vereine haben angekündigt, sich im Falle einer Räumung der Refugee-Schule in der Ohlauer Straße querzustellen. Sie stehen damit in der Tradition eines widerständigen, solidarischen Bezirkes, in dem bereits zahlreiche Modelle alternativer Strukturen der Selbstverwaltung erkämpft wurden. Dies ist auch jetzt möglich!
***** Aufruf „Wir stellen uns quer“
Unter den Unterzeichner*innen finden sich u.a. die Nachbarschaftsinitiative Ohlauer Straße, Dirk von Lowtzow, Sänger der Band Tocotronic, Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki-Theaters,
AfricAvenir International e.V., der Verein des SO36 Sub Opus e.V., der in der Wiener Straße ansässige „supermarché, Laden für fair produzierte Mode“ sowie zahlreiche Anwohner*innen.
Alle Unterzeichner*innen und der Aufruftext finden sich am Ende dieser Pressemitteilung sowie mehrmals täglich aktualisiert auf dem Blog des Bündnis Zwangsräumung Verhindern.
Das Bündnis Zwangsräumung Verhindern ruft weiterhin zur Unterzeichnung des Aufrufs auf.
Angesichts dieser breiten und stündlich wachsenden Unterstützung der Geflüchteten in der Gerhard-Hauptmann-Schule ist eine Räumung der Schule erst recht nicht haltbar. Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann muss darauf reagieren und jede Räumungsbemühung einstellen.
Seit Montag ist eine Mahnwache als Kundgebung vor dem Eingang der Schule angemeldet. Ab Dienstag wird zu einer täglichen Nachbarschaftsversammlung jeweils um 16 Uhr an der Ecke Reichenberger / Ohlauer Straße aufgerufen.
***** Alternativen zur Räumung sind möglich
In Kreuzberg gibt es zahlreiche Kompetenzen an alternativen Strukturen. Alternative Trägerstruktur oder die Sanierung in Selbsthilfe oder die Selbstverwaltung eines Projektes – das alles wird in Kreuzberg seit Jahrzehnten praktiziert und wurde bereits erkämpft. Gern rühmt sich der Bezirk mit seiner Geschichte der Hausbesetzungen in den 80er Jahren. Daraus ist z.B. das Mietshäusersyndikat entstanden, ein Drogist wurde zum Baustadtrat, eine spätere Grüne Bundestagsabgeordnete gründete einen alternativen Träger zur Sanierung in Selbsthilfe usw. usf. Nicht umsonst waren die Projekte solidarisch, sie alle stehen in einer Tradition des „erkämpften Miteinanders“.
Und nicht zuletzt das Bethanien, dass vor nicht allzu langer Zeit noch privatisiert werden sollte, ist eine Besetzung, einen BürgerInnenentscheid und einen runden Tisch später in der Selbstverwaltung angekommen. Ganz nebenbei wurden damals die „kalkulatorischen Kosten“ an das Licht der Öffentlichkeit geholt, der verwaltungsinterne Druck der Privatisierung öffentlichen Eigentums. Und nun soll es die Haushaltslogik sein, die den Handlungsdruck erzeugt?
Frau Herrmann, sie als grüne Bürgermeisterin, fallen sie nicht in Zeiten des kalten Krieges zurück, knüpfen sie an ihren Vorgänger an und kehren sie zurück zum Verhandlungstisch und holen sie sich Unterstützung aus der langen Tradition ihres Bezirkes.
Wir fordern ein Moratorium der Zwangsräumung und einen Runden Tisch für unsere Nachbar_innen, ein anderes Modell ist möglich.
Refugees welcome!
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Kontakt und weitere Informationen
Bündnis Zwangsräumung Verhindern
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