Bündnis Zwangsräumungen verhindern // Pressemitteilung
Einzug in zwangsgeräumte Wohnung in der Lausitzerstr. 8 abgebrochen
Am Samstag, den 7. September versuchten drei Studierende in die zwangsgeräumte Wohnung in der Lausitzer Straße 8 einzuziehen. Die Wohnung in der Lausitzerstraße 8 wurde nicht im Internet angeboten. Die Studierende hatten sich auf eine andere Wohnung beworben, der Vermieter Andre Franell vermittelte ihnen unter der Hand dann die zwangsgeräumte Wohnung. Er teilte ihnen allerdings nicht die Vorgeschichte der Wohnung mit. Zusätzlich hatte er die Miete nach der Zwangsräumung verdoppelt.
Während ihres Einzugs versammelten sich spontan Nachbarinnen und Nachbarn und teilten den Neumietern mit, in welche Wohnung sie gerade einziehen wollen. Die Familie Gülbol war gegen den Widerstand von 1000 Anwohnerinnen und Anwohnern mit einem Großaufgebot von 800 Polizisten und einem Hubschrauber aus ihrer Wohnung geräumt worden, um dem Vermieter Andre Franell eine größeren Profit zu ermöglichen. Als die Neumieter von der Geschichte der Wohnung hörten, waren sie wütend, dass Andre Franell diese wichtigen Begebenheiten nicht erwähnt hatte. Sie konnten sich nicht vorstellen in eine zwangsgeräumte Wohnung einzuziehen. Die Studierenden beschlossen darauhin den Umzug abzubrechen und holten ihre Möbel wieder aus der Wohnung. Die Wohnung steht somit sieben Monate nach der Räumung immer noch leer.
Sarah Walter vom Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ meint: „Zwangsgeräumte Wohnungen sind nicht vermietbar. Das ist auch ein Zeichen an alle anderen Vermieter, welche glauben, sie könnten nach einer Zwangsräumung ihre Wohnungen teurer neu vermieten. Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ konnte in den letzten Monaten über ein Dutzend Zwangsräumungen abwenden, aber wir bleiben auch an zwangsgeräumten Wohnungen dran und wollen ihre weitere Verwertung verhindern. Wir freuen uns über die Entscheidung der Studierenden ihren Einzug abzubrechen und über die Solidarität der Nachbarinnen und Nachbarn.“
Bündnis Zwangsräumung Verhindern