Weg mit der Uniform, weg mit der Miete – keine Gewalt für hohe Rendite

500 Menschen demonstrieren in Neukölln gegen Zwangsräumungen – 500 Polizisten im Einsatz

Anlässlich des einjährigen Todestages der zwangsgeräumten Mieterin Rosemarie F. demonstrierten gestern 500 Menschen in Neukölln gegen Zwangsräumungen und steigende Mieten. Das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ konnte in den letzten Monaten 15 Zwangsräumungen durch solidarische Gerichtsbegleitung, Gespräche mit dem Vermieter oder durch den Druck einer möglichen Blockade der Räumung verhindern.

In der letzten Woche war es bei drei Räumungsfällen zu Protesten gekommen, zuletzt blockierten am Freitag vor einer Woche 250 Menschen die Räumung eines Mieters in Neukölln. Bei der heutigen Demonstration war die Polizei wieder mit einem völlig überdimensionierten Großaufgebot präsent. 500 Polizisten waren im Einsatz, sogar Einheiten aus Bremen waren für die Kiezdemo angefordert worden. Die Menschen auf der Demonstration ließen sich aber nicht provozieren und es kam zu keinen
Festnahmen.

Die Demonstration lief laut und mit vielen Parolen durch den Gräfe- und Reuterkiez. Während der Demonstration wurden die Nachbarn informiert.

Sara Walther meint zu der Demonstration: „Der Widerstand gegen Zwangsräumungen geht weiter. Immer mehr Mieterinnen und Mieter entschließen sich ihre Zwangsräumungen öffentlich zu machen und aktiv zu werden. Die Polizei versucht den Protest zu kriminalisieren und schickt hunderte Polizisten um die Nachbarschaft einzuschüchtern. Diese Einschüchternsversuche weisen wir entschieden zurück und fordern den Berliner Senat auf Mietenpolitik nicht mit dem Polizeiknüppel zu betreiben.“