Erster Gerichtstermin am 29.10.2013 // 09:30 Uhr // Raum 128 // Karl-Marx-Straße 77-79
Hallo an euch alle,
Im Jahre 07 begab es sich, dass drei Menschen eine Wohnung in einem seit vielen Jahren teilweise leerstehenden Gebäude bezogen: Unsanierter Altbau, Allesbrenner, hässliche Holzvertäfelung im Flur und Ochsenblut auf den mehr oder weniger gut erhaltenen Dielen, Vermieter GbR Andreas Merkel & Marc Schienbein geben sich freundlich, andere Mieter*innen leben seit vielen Jahren in dem Haus. Soweit so gut.
Als die Gräflich Castell´sche Grundbesitz GmbH & Co. KG 2011 die Hausverwaltung übernahm, folgten Modernisierungsankündigungen, neue Fenster haben nun alle im Haus. In den von Vormietern aufgrund von Veränderungen in Haus & Kiez verlassenen Wohnungen wurde gleich richtig zugelangt. Hier gehören nun Fußbodenheizungen und Eichenparkett zur Ausstattung, und natürlich die dazugehörige Miete.
Unstimmigkeiten in den Rechnungen, schlecht eingebaute Fenster, keine Berücksichtigung von Instandsetzungskosten und eine Reihe anderer Vorkommnisse führten bei den Mieter*innen im Haus verständlicherweise zu einigem Unmut. Highlight in diesem Falle: ein unangekündigter Durchbruch zwischen Bad und Speisekammer, wobei die mies eingebaute Fenster in den Wintermonaten auch nicht zu unterschätzen sind. Nach einem zeitlich unpassendem Angebot des Vermieters, die Schäden auszubessern, wurden noch einige Versuche unternommen, eine Reparatur in die Wege zu leiten, jedoch wurden diese Bemühungen mit außerordentlicher und fristgerechter Kündigung mit anschließender Räumungsklage quittiert. Die Begründung hierfür wird in der angeblich mutwilligen Verhinderung der Mangelbeseitigung gesehen…. mal davon abgesehen scheint es aus adeliger Wahrnehmung eine „Unverschämtheit“ zu sein, Mängel wiederholt zu rügen, wie aus einem Schreiben den Grafen persönlich hervorzugehen scheint.
Geschäftsführer der Gräflich Castell´sche Grundbesitz GmbH & Co. Andreas Merkel: Investmentberater, Hausbesitzer, Vermieter, Schlagzeilen machte er bereits 2004 in der Mieterecho Ausgabe 303 mit der „Umstrukturierung“ der Waldemarstraße 42, dessen Lektüre übrigens wärmstens empfohlen wird.
Hierzu sagt Herr Merkel:
„Die Ordnung der Mietverhältnisse und die hochwertige Sanierung standen bei diesem Schmuckstück in gefragter Berliner Szenelage im Vordergrund. Die nachhaltigen Verhandlungen mit den Behörden machten Umbauten möglich, die heute von allen Mietern geschätzt werden und die beständige Vollvermietung sicherstellen“.
Andreas Merkel (hier Quelle zum Zitat)
Hier geht es wie immer nur um einen beliebigen Grund für Rauswurf zur Gewinnmaximierung.
Über eure Unterstützung würden wir uns freuen, daher laden wir euch und all eure Freund_innen zu unserer ersten „Güteverhandlung“ am 29.10.2013 um 09:30 Uhr im Raum 128 des Gerichtsgebäudes in der Karl-Marx-Straße 77-79 ein.
Davor wird noch eine kleine Kundgebung stattfinden um auf den Prozess aufmerksam zu machen.