Liebe Anwohner*innen,
wir wenden uns heute erneut an Euch mit der Bitte um Unterstützung. Vor fünf Monaten wurde hier in Eurem Kiez, in der Lausitzer Straße 8, die Wohnung der fünfköpfigen Familie Gülbol zwangsgeräumt. Mit 831 Polizist*innen und einem Hubschrauber wurde diese Räumung gegen 1000 solidarisch protestierende Menschen durchgesetzt. Diese neue Eskalationsstufe staatlicher Durchsetzung von privaten Vermieter*inneninteressen hat das Thema Zwangsräumungen ins öffentliche Bewusstsein und in die Medien befördert.
Nach der Räumung: Die Wohnung steht leer und wird renoviert
Damit das geschehene Unrecht sich nicht manifestiert und Unwissende nun diese Wohnung anmieten, wollen wir mit einer kleinen Kampagne erreichen, dass diese Wohnung nicht neuvermietbar ist: Zwangsräumungen, diese gewalttätigste Form der Verdrängung, stoßen auf breiten gesellschaftlichen Widerstand. Wir appellieren damit vor allem an potentielle Interessent*innen, auch wenn wir wissen, dass die Wohnungssituation in unserer Stadt häufig wenig Wahlmöglichkeiten bietet. Wir können jetzt gemeinsam zeigen, dass wir uns und unsere Nachbar*innen nicht weggentrifizieren lassen und wir in in der Nachbarschaft nach wie vor einen Gerechtigkeitssinn teilen.
Keine Verwertung zwangsgeräumter Wohnungen!
Wir wollen also am Beispiel Lausitzer Straße 8 erreichen, dass diejenigen, die in unseren Wohnungen nichts als ihre Profite sehen, zukünftig erhebliche Probleme haben werden, mit ihren menschenfeindlichen Methoden durchzukommen.
Kurzum, wenn Ihr irgendwelche Informationen bekommt, die auf Besichtigungstermine oder andere Aktivitäten zur Neuvermietung der Wohnung in der Lausitzer Straße 8 hinweisen, meldet Euch bei uns, damit wir gemeinsam dafür Sorge tragen können, dass sich Verwertungsinteressen im Kiez nicht weiter ausbreiten.
zwangsraeumungverhindern@riseup.net
Herzlichen Dank,
Euer Bündnis Zwangsräumungen verhindern!
PS: Sie können auch bei Franell anrufen und sich beschweren! Wenn das viele machen, kann das eine Wirkung haben:
Franell Consulting GmbH: Emser Str. 9, Charlottenburg, 10719 Berlin;
Telefon: 030-77190090 oder 030-2594079120