Frau Nuriye Cengiz soll mit miesen Tricks aus ihrer Wohnung am Maybachufer 18 vertrieben werden.
Der Eigentümer Falstaf Vermögensverwaltung AG hat bis auf drei Wohnungen die ehemaligen Sozialwohnungen entmietet und verkauft diese als Eigentumswohnungen für 3.700 Euro/qm. Frau Cengiz wehrt sich dagegen, wir werden ihren Kampf unterstützen.
Das Haus wurde als sozialer Wohnungsbau errichtet. Die Kosten waren beim Bau des Hauses um ein wesentliches höher als die damals üblichen Baukosten, was im Begriff der sogenannten Kostenmiete versteckt wurde. Der Staat subventionierte damit Eigentümer und Banken und zahlte die Differenz zu den Sozial mieten mit einer sogenannten Anschlussförderung.
Frau Cengiz ist schwerbehindert und zog 2005 nach langer Suche und einer 2-jährigen Behördenodyssee in die behindertengerechte Wohnung ein. Ein 30jähriges Berufsleben lag hinter ihr.
2008 wurde das Haus verkauft. Durch den Wegfall der Anschlussförderung war es dem Eigentümer möglich, die Miete für die 47 qm von 386 auf 626 Euro zu erhöhen, jenseits von sonst üblichen Mieterrechten. Die Mieterhöhung war die höchste im Haus. Es kann vermutet werden, dass es einen Zusammenhang mit dem migrantischen Hintergrund der Mieterin gab.
Der neue Eigentümer tyrannisiert die Mieterin, um sie zum Auszug zu drängen. Eine fristlose Kündigung zum 30.04.2012 ist bereits durch geklagt. Der Widerspruch dagegen ist abgelehnt aber Berufung beim Landgericht eingelegt. Die meisten Mieter in diesem Haus sind bereits verdrängt und die Wohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. Sechs Wohnungen sind bereits verkauft, 2 Wohnungen werden als Ferienwohnung genutzt. Die Wohnung von Frau Cengiz wird für 160.000 Euro als Eigentumswohnung angeboten.
In der Erdgeschosswohnung hängen Zettel, mit denen Frau Cengiz auf ihre Situation aufmerksam macht. Sie will sich aus der Wohnung nicht räumen lassen. Sie fühlt sich in ihrer Wohnung und ihrem Kiez zuhause. Hier kann sie sich angstfrei mit ihrem Rollstuhl bewegen und viele Leute kennen sie und bieten ihr Unterstützung an.
Wir sind solidarisch und wollen gemeinsam mit ihr die Zwangsräumung verhindern.
Bündnis für Frau Cengiz